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Die Flugsicherung Skyguide mit Sitz in Dübendorf darf künftig konkurrenziert werden. Archivfoto: David Kündig

Skyguide bekommt Konkurrenz aus dem Ausland

Die Schweizer Flugsicherung Skyguide mit Sitz in Dübendorf könnte ihr Monopol am Himmel verlieren. Vier Anbieter aus dem Ausland buhlen um die Aufträge an Schweizer Flughäfen.

Die Flugsicherung Skyguide mit Sitz in Dübendorf darf künftig konkurrenziert werden. Archivfoto: David Kündig

Veröffentlicht am: 24.02.2019 – 10.05 Uhr

Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit ist zu Jahresbeginn ein historisches Monopol gefallen. Die Flugsicherung Skyguide mit Sitz in Dübendorf muss an regionalen Flugplätzen wie beispielsweise in Bern, Lugano oder Altenrhein (SG) mit neuer Konkurrenz aus dem Ausland rechnen, dies berichtet die «Sonntagszeitung». 

Der Bund reagiere damit auf die Schwierigkeiten dieser Flugplätze, für die Kosten der Flugsicherung aufzukommen. Bis 2015 profitierten diese Flugplätze von einer Querfinanzierung von Gebühren, die Skyguide bei den beiden Landesflughäfen Zürich und Genf einnahm. Seit der Übernahme von europäischem Recht ein Jahr später darf das Skyguide nicht mehr. 

Hohe Kosten für kleine Flugplätze

Die Flugsicherung kostet die Regionalflugplätze gesamthaft 35 Millionen Franken – bei Einnahmen aus Gebühren von 5 Millionen und einem Beitrag aus der Mineralölsteuer von 23 Millionen Franken. Die Differenz von 7 Millionen hat bisher der Bund abgedeckt, aber den Betrag stetig reduziert. 2020 läuft die Unterstützung durch den Bund aus. 

Aus diesem Grund habe der Verband Schweizer Flugplätze auf eine Marktöffnung hingewirkt, um eine bezahlbare Lösung für die regionalen Flugplätze zu ermöglichen. 

Ausländische Anbieter in den Startlöchern

Die regionalen Flugplätze können mit einem Gesuch beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) beantragen, ihre An- und Abflüge von einem anderen, zertifizierten Anbieter kontrollieren zu lassen. 

Interesse am Schweizer Markt zeigt die österreichische Flugsicheru Austro Control. Die Flugsicherung ist in staatlicher Hand und hat Erfahrung mit der Sicherung von Regionalflughäfen im Ausland. Unter anderem kontrolliert sie den Luftraum über Frankfurt-Hahn, dem sechstgrössten Frachtflughafen von Deutschland. 

Ausserdem melden auch DFS Aviation Services aus Deutschland Interesse an. Einen Schritt weiter scheint ads schwedische Unternehmen Aviation Capacity Resources: ACR hat sich mit einer Tochtergesellschaft in Zug niedergelassen. In Schweden kontrolliert das Unternehmen 15 Regionalflugplätze. 

Übernahme von Angestellten

Marek Bekier, der für ACR in der Schweiz agiert und selbst lange für Skyguide tätig war, sagt gegenüber der «Sonntagszeitung»: «Dank schlanker Strukturen können wir deutlich günstigere Dienste anbieten.» Er stellt ausserdem in Aussicht, die Angestellten der Schweizer Flugsicherung zu bestehenden Konditionen zu übernehmen. 

Im Rennen scheint ausserdem auch das norwegische Unternehmen Avinor Air Navigation zu sein, hinter der die staatliche Flugsicherung des Landest steht. 

Platzhirsch bleibt entspannt

Skyguide selbst scheint gelassen auf die neue Konkurrenz aus dem Ausland zu reagieren. Sprecher Vladi Barrosa sagte gegenüber der Zeitung: «Wir befürworten diese Marktöffnung grundsätzlich». Ausserdem hat die Firma bereits selbst eine Tochterfirma gegründet. (mae)


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