Katharina Egli platziert ihren linken Fuss vor dem rechten. Mit der Ferse berührt er den grossen Zeh. Sie kreist die Schultern, hebt die Arme und führt die Querflöte, die sie sachte in den Händen hält, zu ihrem Mund. Im goldenen Blasinstrument bricht das Morgenlicht, das durch die grosse Fensterfront in ihr Wohnzimmer in Dürnten fällt.
«Mit der Flöte ist es wie bei einer arrangierten Ehe. Man lernt, miteinander umzugehen», sagt sie. Heuer würde sie mit der Flöte die Leinenhochzeit feiern. Vor 35 Jahren spielte sie zum ersten Mal. Ein Jahr später wurde sie vom Musikunterricht dispensiert. Die damals eingesetzte Zahnspange verkomplizierte das Spiel. Zudem sei sie zu unmusikalisch, meinte ihr Lehrer.
Er hatte das Talent verkannt, das in ihr schlummerte. Im Gymnasium nahm sie das Flötenspiel wieder auf. «Meine Mutter wollte, dass ich zeige, dass ich wirklich spielen will. Darum musste ich selbst bei der Musikschule anrufen. Ich war so nervös.» Danach habe sie geübt «wie ein Weltmeister». Ein Jahr später spielte sie ihr erstes Solo.
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