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Ab Ende Januar soll auch im Frjz Uster getanzt werden. Für den Ü60-Kurs braucht man keinen Tanzpartner. PD

«Den älteren Leuten den Spass am Tanzen zurückgeben»

Ab Ende Januar können Senioren im «Frjtz» Uster zu lateinamerikanischer Musik tanzen. Die Organisation «Everdance» leitet vor Ort Tanzkurse für Menschen ab 60 Jahren, die ihren Kreislauf trainieren wollen.

Ab Ende Januar soll auch im Frjz Uster getanzt werden. Für den Ü60-Kurs braucht man keinen Tanzpartner. PD

Veröffentlicht am: 03.01.2019 – 19.00 Uhr

Salsa: Der Inbegriff des südamerikanischen Lebensgefühls. Schnelle Schritte, fliessender Hüftbewegungen und anregende Rhythmen. Bei diesen Stichworten denken die Wenigsten an 60-jährige Seniorinnen und Senioren – das sollte man gemäss der «Everdance»-Tanzlehrerin Claudia Jenny aber. Bei der Bewegungsform «Everdance», die von Pro-Senectute Kanton Zürich entwickelt wurde, sollen ältere Menschen Tanzstile wie Cha-Cha-Cha, Tango, Walzer, Rumba oder Salsa lernen und so ihre Beweglichkeit fördern.

«Damit kann man auch gleich den Kreislauf in Schwung halten und den Gleichgewichtssinn  trainieren», sagt Jenny. Das Tanztempo werde individuell auf die jeweilige Gruppe abgestimmt, so hätten auch schon Menschen an «Everdance»-Kursen teilgenommen, die mit dem Rollator angereist waren. «Am Anfang war ich skeptisch, ob das klappt, aber mit ein paar Anpassungen konnten wir den Kurs sogar mit der etwas eingeschränkten Gruppe durchführen», so Jenny. Dafür habe sie einige schnelle Drehbewegungen weggelassen und die Musik verlangsamt abgespielt. Ihre Hauptzielgruppen seien aber Menschen, die sich noch gut bewegen können.

Ab Ende Januar gibt es solche «Everdance»-Kurse auch im Freizeit- und Jugendhaus in Uster.

Paartanz ohne Tanzpartner

Mit 70 Jahren sei man vielleicht nicht mehr gleich schnell und agil wie mit 20, aber das Bedürfnis sich zu bewegen und zu tanzen, sei  laut Jenny nach wie vor vorhanden. «Ich habe von Seniorinnen gehört, dass sie zuvor in der Küche mit zugezogenen Vorhängen und laut aufgedrehtem Radio allein getanzt hätten», sagt sie. Im «Everdance»-Tanzkurs könnten sie sich mit Gleichgesinnten treffen und neue Tanzschritte lernen. «Und dazu muss man nicht einmal einen Tanzpartner mitnehmen», sagt Jenny.

Cha-Cha-Cha, Rumba, Tango und Walzer seien zwar allesamt Paartänze, aber mit den Grundschritten können man auch für sich oder in Gruppen tanzen.

Tanzfreudige Krankenschwester

Hauptberuflich ist Claudia Jenny Krankenschwester, das Tanzen ist für sie ein Ausgleich zum Alltag. «Das macht mir unglaublich Spass und setzt neue Energie frei. für mich ist das unbezahlbar», sagt die 55-Jährige. Weil sie schon immer gerne mit älteren Menschen zusammengearbeitet habe, liess sie sich zur «Everdance»-Tanzlehrerin ausbilden. Dazu besuchte sie ein halbes Jahr lang einen Kurs bei Monika Bühlmann, die die Bewegungsform «Everdance» im Auftrag von Pro-Senectute entwickelt hat.

 

«Dort lernte ich, wie man eine Tanz-Lektion aufbaut und repetierte die drei, vier wichtigsten Grundschritte der verschiedenen Tanzstile.» Vor jedem Kurs gibt es einige Aufwärmübungen «um die Gelenke zu mobilisieren und den Kreislauf anzuregen».

Danach werden pro Lektion drei verschiedene Tanzstile geübt, nach einer Kursperiode von acht Wochen ändert das Programm.
«Musik beflügelt mich sehr, diese Glücksmomente, die ich beim Tanzen erlebe, möchte ich an die Menschen in meinem Kurs weitergeben», sagt Jenny. Das Geldverdienen spiele bei ihr momentan noch eine eher untergeordnete Rolle. «Vielleicht wird das irgendwann eine zusätzliche Einnahmequelle für mich werden, aber für jetzt, möchte ich versuchen den älteren Leuten den Spass am Tanzen zurückgeben.»

Anmelden kann man sich direkt per Telefon bei Claudia Jenny:  079 658 75 17


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