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Adrian Kuhn und Mats Wiederkehr übernehmen den Christbaum-Märt auf dem Wildsberg Hof. Christian Merz

Christbaum-Märt in Greifensee gerettet

Beinahe hätte es dieses Jahr keinen Christbaum-Markt in Greifensee gegeben. Den bisherigen Betreibern fehlte altershalber schlicht die Energie. Kurz vor Weihnachten fanden sie aber doch noch einen Nachfolger.

Adrian Kuhn und Mats Wiederkehr übernehmen den Christbaum-Märt auf dem Wildsberg Hof. Christian Merz

Veröffentlicht am: 20.12.2018 – 06.00 Uhr

Der Verkauf von Christbäumen ist ein echter Knochenjob, sagt Heinrich Meier, Besitzer des Wildsberg Hofs in Greifensee. «Von frühmorgens bis spätabends in der Kälte stehen und Bäume ‹umelupfe› - das ist schon extrem anstrengend.» Letztes Jahr habe er sich darum geschworen, aus dem Geschäft auszusteigen. Mit mittlerweile 68 Jahren sei er schlicht zu alt für diesen Job.

Ab jetzt möchte er sich mehr dem widmet, was ihm Spass macht: dem Christbaum-Kafi. Diese Tradition wollen er und seine Frau weiterführen. «An den beiden letzten Samstagen vor Weihnachten bekommt jeder, der einen Baum kauft, einen Kaffee von uns offeriert», sagt Meier. Ursprünglich habe man mit dem Kaffeehäuschen versucht zusätzlich noch ein bisschen Schnaps zu verkaufen.

In diesem Jahr möchte er sich etwas mehr Zeit für seine Besucher nehmen und lässt deshalb andere in der Kälte die schweren Bäume durch die Gegend tragen. «Da bin ich froh, machen das nun die Mitarbeiter von der Kuhn Hofmärt AG, denn ich habe nicht mehr genügend Energie dafür», sagt Meier.

Kurze Übergangsphase
Knapp einen Monat hatten Adrian Kuhn und seine Mitarbeiter Zeit, um sich auf den Christbaum-Verkauf in Greifensee vorzubereiten. «Aber das reichte uns auch», sagt Kuhn. Immerhin sei das nicht der einzige Verkaufsplatz der Firma – neben dem Standort in Greifensee verkaufen sie ebenfalls in Winterthur, in Wetzikon und in Uster Weihnachtsbäume. Zudem zählt sich die Kuhn Hofmärt AG zu den grössten Christbaumhandelsunternehmen im Kanton Zürich und beliefert unteranderem auch mehrere Grossverteiler.

Auch der Hof von Heinrich und Ilona Meier in Greifensee bezog seine Tannen jahrelang bei Kuhn, so hätten die beiden Parteien einander kennengelernt. Kuhn erzählt: «Als ich letztes Jahr hörte, dass Ilona und Heinrich sich aus dem Christbaum-Geschäft zurückziehen, dachte ich, dass sie schon längst einen Nachfolger gefunden hätten.»

Er behielt die Lage allerdings im Auge und als er auch im November noch nichts von einem möglichen Nachfolger gehört hatte, meldete er sich bei den beiden Hofbesitzern am Wildsberg. «Wir hatten eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass wir einen Ersatz finden», sagt Meier. Den Leuten in Greifensee hatten sie bereits mitgeteilt, dass dieses Jahr niemand Weihnachtsbäume verkaufen werde. Die Enttäuschung im Dorf sei danach gross gewesen. «Da waren wir wohl etwas voreilig», sagt Meier. Dafür übernehme nun ein Profi das Geschäft.
 

Auf dem Land von Adrian Kuhn wächst auf einer Fläche von über 10 Hektaren – was in etwa der Fläche von 14 Fussballfelder entspricht – Tanne an Tanne. Bei der Zucht konzentriert sich sein Unternehmen auf drei Tannensorten: die Rottanne, die Blautanne und die Nordmanntanne. «Die Rottanne wächst von den dreien am schnellsten und ist darum relativ günstig.», sagt Kuhn.

Die Super-Tannen aus Dänemark
In der Schweiz und generell in ganz Europa die beliebteste Christbaumsorte, sei jedoch die Nordmanntanne, weil sie am längsten haltbar sei und ihre dunkelgrünen Nadeln nicht piksten. «Doch mit unseren selbstgezüchteten Tannen alleine würden wir nie durch die Saison kommen. Einen Teil importieren wir deshalb aus Dänemark», sagt Kuhn. Diese seien qualitativ hochwertig, da sie eher langsamer als ihre schlaksigen Verwandten in der Schweiz wüchsen.

Aufgrund der Vegetation sei der Wachstumszeitraum in Dänemark kürzer als in der Schweiz. «Während die Tannen hier 50 Zentimeter wachsen, wachsen sie dort nur 30 Zentimeter im Jahr», sagt Kuhn. Dadurch seien die Äste viel dichter beisammen und der Baum wirkt voller. Der Transport von Skandinavien in die Schweiz schade den Tannen übrigens nicht und dauere bloss 14 Stunden, sagt er. Wenige Stunden, nach dem die Bäume gefällt würden, seien sie bereits auf dem Weg in die Schweiz. «Das Schauermärchen, dass Christbäume bereits im Oktober gefällt und dann gelagert werden stimmt also nicht.»


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