Geht man hierzulande türkisch essen, so tappt man – man muss es leider sagen – ziemlich schnell in eine Welt voller Klischees, Vorurteile und Leitkultur-Debatten. Das beginnt schon bei den Vorstellungen, die man sich vor dem Restaurantbesuch macht. Denn Hand aufs Herz, wer «türkisch Essen» hört, dem kommt zuerst «Döner» oder – falls er einen etwas ausdifferenzierteren Gaumen hat – bestenfalls «Börek», «Schisch Kebab» oder «Lahmacun» in den Sinn. Gerade im eher ländlichen Umfeld sind solche Begriffe seit geraumer Zeit überdies nicht selten politisch aufgeladen, stehen sie doch ein Stück weit für den gastronomischen Ausläufer der Globalisierung oder – in den Augen von Kulturkämpfern – für einen kulinarischen Angriff auf das Abendland.
Betritt man das vor wenigen Wochen eröffnete Restaurant Gül’s Küche beim Schwerzenbacher Chimlimärt sind derartige Assoziationen allerdings erst einmal weit weg. Dem Besucher wird nämlich schnell klar, dass er es hier nicht mit einer weiteren Döner-Bude von der Stange, sondern mit der «wirklichen» türkischen Küche zu tun hat.
So gibt es am Buffet zum Beispiel Erişte (hausgemachte Nudeln), Cacik (die türkische Version des bekannten griechischen Tsatsiki), Çoban Kavurma (ein Lammfleisch-Eintopf) oder Manti (Teigtaschen mit Hackfleisch). Der Gast bedient sich selbst und lässt seinen Teller anschliessend wägen. Hat er ihn grosszügig aufgeladen kostet ihn dies rund 20 Franken.
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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
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