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Nadine Gloor trug Geschichten von Mitarbeitern zusammen über Gäste, die sich nicht zu benehmen wissen. , Fehlende Kürbisse: Auf der Jucker Farm wird immer wieder geklaut. , Verbotsschilder werden regelmässig ignoriert. Christian Merz

Juckerfarm nervt sich über Besucher

Momentan feiert die Jucker Farm in Seegräben die Kürbissaison. Doch dies gibt nicht nur Anlass zur Freude. Neben anständigen Besuchern gibt es auch Langfinger und Vandalen.

Nadine Gloor trug Geschichten von Mitarbeitern zusammen über Gäste, die sich nicht zu benehmen wissen. , Fehlende Kürbisse: Auf der Jucker Farm wird immer wieder geklaut. , Verbotsschilder werden regelmässig ignoriert. Christian Merz

Veröffentlicht am: 25.10.2018 – 13.57 Uhr

Zu Hunderten strömen in diesen Tagen die Besucher auf die Jucker Farm in Seegräben. Unter ihnen: Diebe und Flegel. Nadine Gloor, Marketing- und Kommunikationschefin des Betriebs, hat für einem Bericht auf dem Jucker Farm-Blog verschiedene Mitarbeiter zu ihren Erlebnissen befragt. «Ich bin ziemlich erschrocken, was da alles zusammengekommen ist», sagt sie. «Es wird viel zerstört und geklaut.»

Beispielsweise werde bei den Äpfeln oder Kürbissen einfach zugelangt, ohne die Produkte zu bezahlen, erzählt Andreas Good, verantwortlich für Hofläden und Gastronomie, im Bericht, der auf der Homepage der Jucker Farm aufgeschaltet ist. «Ich habe schon Mütter beobachtet, die den ganzen Kinderwagen mit Kürbissen füllen und dann weglaufen.» Immer wieder werde von den Restaurant-Angestellten beobachtet, dass Gäste teilweise Literflaschen Most oder Tee abfüllen und einfach rauslaufen.

Auch während der Verarbeitung von Äpfeln zu Most kommen kiloweise Früchte weg. «Wenn ich jeweils moste auf dem Hof, sehe ich häufig Leute, die ganze Tüten füllen mit meinen Äpfeln», sagt Erika Tschümperlin, die Most- und Öpfelgarte-Verantwortliche.

Doch nicht nur mit Langfingern haben es die Verantwortlichen der Jucker Farm zu tun, sondern auch mit Leuten, die sich unmöglich verhalten. Kinder, die mit Kürbissen Fussball spielen, Absperrungen, die ignoriert werden, Kürbisse, die mutwillig zerstört werden.

«Diese Woche habe ich ein Kind beobachtet, wie es auf einem der Riesenkürbisse sass und mit einem Stecken Löcher hineingebohrt hat», erzählt Hannes Schmutz, Leiter Hofgestaltung. «Die Mutter stand daneben und hat fotografiert.» Dabei handle es sich um Kürbisse, die einen Wert von mehreren hundert Franken haben und für das Kürbisschnitzfestival vom 20. Oktober benötigt wurden.

Auch die Tabletts werden nach Gebrauch teilweise irgendwo abgestellt, was zu massivem Mehraufwand für die Abwasch-Crew führe und das Hofbild für die anderen Gäste störe. Das Ganze habe nicht nur einen finanziellen Aspekt – sich beim Hofbesuch angemessen zu verhalten, habe auch mit Wertschätzung zu tun.

«Wir geben uns Mühe, unseren Gästen etwas Gutes zu bieten», sagt Gloor. «Es ist nicht schön, wenn man dann sieht, wie damit umgegangen wird. Vor allem finden wir es unfair gegenüber den anderen Gästen, die sich angemessen benehmen.»

Auf den Artikel, den Gloor auch auf Facebook postete, gab es zahlreiche Reaktionen. Manche nutzen den Bericht, um in den Kommentaren allgemein über die Jucker Farm herzuziehen («Menschenmassen, horrende Preise»), andere ärgern sich zusammen mit den Betreibern über das Verhalten der Besucher. Unter anderem wird vorgeschlagen, einen Sicherheitsdienst zu engagieren oder Videoüberwachung zu installieren.

«Aber das möchten wir alles nicht», sagt Nadine Gloor. «Das entspricht nicht unserer Philosophie.» Man habe die Farm-Besucher einfach auf das Thema aufmerksam machen wollen. «Wir hoffen, dass wir sie so ein bisschen sensibilisieren können.»

Man habe aber bewusst nicht nur den Zeigefinger erhoben, sondern auch ein Augenzwinkern eingebaut, sagt Gloor. «Manche Erlebnisse sind ja auch lustig. Wie beispielsweise der Besucher, der von einem unserer Mitarbeiter zweimal darauf hingewiesen wurde, seinen Hund in der Menschenmasse an die Leine zu nehmen.» Zwei Stunden später sei der Hundehalter auf eben diesen Mitarbeiter zugegangen und habe ihn im vollen Ernst gefragt, ob er seinen Hund gesehen habe. 


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