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Ledige laufen in Uster besonders grosse Gefahr, in der Sozialhilfe zu landen. Im Bild das Stadthaus. Archivbild: PD

Die Quote steigt – aber auf tiefem Niveau

Insgesamt ist die Sozialhilfequote von Uster nach wie vor tief. Im Vergleich zu 13 anderen Städten, die an einer Erhebung teilnahmen, sind die Fallzahlen jedoch überproportional angestiegen. Auch bei den Risikogruppen gibt es in Uster Unterschiede.

Ledige laufen in Uster besonders grosse Gefahr, in der Sozialhilfe zu landen. Im Bild das Stadthaus. Archivbild: PD

Veröffentlicht am: 23.10.2018 – 20.52 Uhr

Die Anzahl der Sozialhilfefälle hat 2017 gemäss der Städteinitiative Sozialpolitik mit durchschnittlich 1,6 Prozent weniger stark zugenommen als in den Vorjahren. Das zeigt der aktuelle Kennzahlenbericht Sozialhilfe, an dem neben Uster 13 weitere Städte beteiligt sind. In Uster verläuft der Trend jedoch anders. Wie in Winterthur, Luzern und Schaffhausen haben die Fallzahlen deutlich zugenommen. Im Fall von Uster allerdings auf einem tiefen Niveau. Mit einer Sozialhilfequote von 1,7 Prozent befindet sich die drittgrösste Stadt des Kantons zusammen mit Zug im untersten Bereich, während die Quote in Biel etwa bei 11,5 Prozent liegt.

Armin Manser, der Leiter der Ustermer Sozialabteilung, bestätigt den Anstieg der Sozialhilfequote, die im Jahr 2016 noch bei 1,6 Prozent lag. Für ihn ist die Entwicklung zwar nicht erfreulich, aber auch kein Grund zur Besorgnis. «Auf diesem tiefen Niveau, wie wir es in Uster haben, wirken sich schon ein paar Fälle im Vergleich zu den anderen Städten überproportional auf die Prozentanteile aus», sagt er.

Eine von 40 Kindern betroffen

Weiter zeigt die Erhebung, dass in Uster das Sozialhilferisiko von Ausländern analog zu den tiefen Fallzahlen verhältnismässig gering ist. Im Vergleich zu den Ustermern mit einem Schweizer Pass ist das Risiko jedoch drei Mal höher, bei Ausländerinnen gar fünf Mal – Tendenz steigend. Gemäss Manser ist die Gruppe der Ausländer über die ganze Erhebung gesehen auch deshalb überproportional vertreten, weil darin die anerkannten Flüchtlinge und vorläufig aufgenommenen Ausländer mitberücksichtigt werden

In Uster ist eines von 40 Kindern in einer Familiensituation, die durch die Sozialhilfe finanziell unterstützt werden muss, wogegen in Biel etwa jedes fünfte Kind betroffen ist. Bei den Geschiedenen ist die Sozialhilfequote in Uster und Zug vier Mal höher als diejenige von Verheiraten, was vergleichsweise ein hoher Wert ist. Insgesamt ist das Sozialhilferisiko der Ledigen fast drei Mal grösser als das der Verheirateten, das ist die grösste Differenz in allen 14 Städten.

Viele schaffen sozialen Aufstieg

Näher untersucht wurde die Situation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Über einen Zeitraum von sieben Jahren wurden alle 17-Jährigen, die 2010 in den 14 beteiligten Städten von Sozialhilfe unterstützt wurden, erfasst. Betrachte man diese Risikogruppe der 17-jährigen Sozialhilfebeziehenden in den folgenden sieben Jahren, so hätten lediglich acht Prozent von ihnen dauerhaft Sozialhilfe bezogen, hiess es an der Medienkonferenz vom Dienstag in Bern.

Viele hätten vorübergehend oder dauerhaft den sozialen Aufstieg geschafft. Drei Viertel der Risikogruppe sei im Alter von 23 Jahren nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen gewesen. Dennoch bestehe ein deutlich erhöhtes Risiko, auch im Erwachsenenalter auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, wenn Jugendliche in finanziell engen Verhältnissen starten müssten.

Deutlich mehr Fälle in den Städten

Das Sozialhilferisiko ist in den Städten bei den 15-Jährigen ohne Schweizer Pass deutlich höher als bei den 25-Jährigen. Während von den 15-Jährigen etwa jede sechste Person auf Sozialhilfe angewiesen ist, so ist es bei den 25-jährigen Ausländern nur noch jede 18. Person. Die Sozialhilfequote sei demnach in diesen beiden Altersgruppen von 17,5 Prozent auf 5,6 Prozent gefallen.

Die Kennzahlen der Sozialhilfe werden von der Berner Fachhochschule und der Städteinitiative Sozialpolitik erarbeitet und dokumentieren auf der Basis von Daten des Bundesamtes für Statistik die aktuelle Entwicklung von 14 Städten. Es sind dies Zürich, Basel, Lausanne, Bern, Winterthur, Luzern, St. Gallen, Biel, Schaffhausen, Chur, Uster, Zug, Wädenswil und Schlieren. In diesen Städten leben 26 Prozent aller Sozialhilfebeziehenden der Schweiz.

(erstellt mit Material der SDA)


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