nach oben

Anzeige

Model Elena Egli kämpft gegen 23 Konkurrentinnen und Konkurrenten um den Titel «Switzerland's next Topmodel». Bild: PD

«Früher glaubte ich auch, dass Models dumm sind»

Die zwanzigjährige Elena Egli will Switzerland's next Topmodel werden. Im Interview wehrt sich die Mönchaltorferin gegen Model-Klischees und erzählt, wie sie sich vor unseriösen Angeboten schützt.

Model Elena Egli kämpft gegen 23 Konkurrentinnen und Konkurrenten um den Titel «Switzerland's next Topmodel». Bild: PD

Veröffentlicht am: 18.10.2018 – 12.44 Uhr

Models sind dumm und müssen hungern. Das ist das Klischee. Was sagen Sie als Model dazu, Elena Egli?

Elena Egli: Früher glaubte ich das auch (lacht). Aber es stimmt nicht, viele Models studieren. Und ich zum Beispiel mache die Berufsmatura und arbeite in einer Anwaltskanzlei. Und was das Hungern angeht: Wir Models essen normal. Aber wenn ich weiss, dass ich bald einen Job habe, wo man den ganzen Körper sieht, dann esse ich vielleicht schon mal etwas weniger als sonst, um meinen Bauch zu definieren.

Nerven Sie diese Vorurteile?

Eigentlich schon, ja. Viele – auch in meinem Umfeld – verstehen nicht genau, was ich mache. Wenn ich zum Beispiel bei 4 Grad nur mit Unterwäsche für einen Job draussen stehen muss, dann fragen sie: ‹Stört dich das nicht? Du schadest doch deiner Gesundheit!› Ich denke dann: Für deinen Chef rennst du auch herum und machst Überstunden. Es ist ein anderes Business, klar. Aber eigentlich ist es genau das gleiche.

5 Fragen – 5 Antworten

Wer ist der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?
Meine Oma.

Haben Sie einen Freund oder eine Freundin?
Nein.

Lieblingsessen?
Pommes mit Ketchup. Und Schokolade.

Hobbies? 
Ich tanze Contemporary Jazz und spiele Klavier. Und mit meinem Vater, der früher Athlet war, gehe ich joggen.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Schwer zu sagen, das ist noch sehr weit weg. Entweder werde ich mitten in der Karriere stecken, als Model oder auch woanders. Oder ich werde eine Familie haben.

 

Die Casting-Show «Germany’s next Topmodel», sozusagen die grosse Schwester von «Switzerland’s next Topmodel» (SNTM), wird teilweise heftig kritisiert: Die Models seien zu dünn und die Sendung reduziere junge Frauen nur auf ihr Äusseres. Sind Sie ein schlechtes Vorbild für Teenager?

Nein, das bin ich nicht. Und wir Kandidatinnen und Kandidaten sind alle nicht allzu jung, wir haben alle eine Grundausbildung gemacht und wir sind gesund . Ich glaube, das Thema wird auch medial aufgebauscht.
Aber im Modelbusiness braucht es halt einen gewissen Taillenumfang. So läuft das Business, es geht um Äusserlichkeiten. Und mit etwas gesundem Menschenverstand kann man das auch so einordnen. Wer das nicht kann, für den ist diese Sendung halt nicht das Richtige.

Wieso machen Sie bei SNTM mit?

Ich arbeite schon länger als Model. In die Sendung bin ich einfach reingerutscht. Arbeitskolleginnen haben mich auf das Casting hingewiesen. Ich steckte damals mitten in den Prüfungen und hatte eigentlich gar keinen Kopf dafür.

Bereuen Sie Ihre Teilnahme?

Nein, ich bereue nichts. Aber ich hätte wohl manchmal etwas mehr geben können, mich noch mehr darauf konzentrieren.

Sexuelle Übergriffe sind im Zuge der #metoo-Bewegung ein grosses Thema. Im Modelbusiness sind vor allem unerfahrene Models betroffen. Haben die Organisatoren von SNTM Sie auf dieses Thema vorbereitet?

In der Sendung war das kein Thema. Aber ich habe ja vorher schon gemodelt und wurde damit konfrontiert. Zum Beispiel, wenn dir ein Fotograf, der nur Handybilder auf seinem Account hat, auf Instagram schreibt: ‹Wollen wir etwas zusammen trinken?› Da läuten bei mir alle Alarmglocken. Doch gerade junge Mädchen, die unbedingt Model werden wollen, sind oft zu vielem bereit.

Wie haben Sie den Umgang mit solchen unseriösen Angeboten gelernt?

Ich arbeite als Model, seit ich 14 Jahre alt bin. Meine Modelagentur hat mir nie unseriöse Angebote weitergeleitet. Aber ich habe auch viel von guten Kolleginnen und Kollegen, die auch Models sind, gelernt. Die haben mir gesagt, worauf ich antworten kann und wen ich lieber blockieren sollte. Und man muss sich auch selber informieren, in welchem Business man ist – egal ob als Model oder sonst wo.

Ihre Mutter ist Vietnamesin, Ihr Vater Schweizer. Sie sind die einzige Kandidatin mit asiatischem Aussehen. Haben Sie wegen Ihres Äusseren auch schon Rassismus erlebt?

Nein, eigentlich nicht. Ich habe immer nur positive Rückmeldungen erhalten, weil ich raussteche. Klar, ab und zu ist man nicht gefragt als Asiatin. Aber vielleicht werden dann ein anderes Mal keine blonden Models gesucht. Man ist halt nicht immer der Typ. Doch das sollte man nicht persönlich nehmen.

 

Topmodel-Kandidatinnen und -Kandidaten auf Instagram – Elena hat beim «Umstyling» offenbar blonde Haare bekommen:


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige