nach oben

Anzeige

Landwirt Samuel Herrmann muss aufgrund der Trockenheit Abstiche machen. , Für den Forenhof sind insbesondere die ausgetrockneten Wiesen problematisch. Tanja Altenburger

Trockenperiode verursacht Ertragsverluste

Das Sommerhalbjahr 2018 ist in Winterthur das trockenste seit 70 Jahren. Darunter leidet die Landwirtschaft. Für Bauer Samuel Herrmann aus Altikon ist insbesondere der Tierfuttermangel ein Problem.

Landwirt Samuel Herrmann muss aufgrund der Trockenheit Abstiche machen. , Für den Forenhof sind insbesondere die ausgetrockneten Wiesen problematisch. Tanja Altenburger

Veröffentlicht am: 17.10.2018 – 12.42 Uhr

Die sommerliche Wärme und Trockenheit hält sich in Winterthur hartnäckig. In einigen umliegenden Gemeinden wie Neftenbach oder Illnau-Effretikon wird die Bevölkerung gemäss dem «Landboten» weiter dazu angehalten, Trinkwasser zu sparen. Zahlreiche Brunnen sind seit geraumer Zeit stillgelegt. Unter der Wasserknappheit leidet auch die Landwirtschaft.

Samuel Herrmann ist Mitglied des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins Winterthur und Besitzer des Forenhofs in Altikon. Nebst der Nutztierhaltung betreibt er Ackerbau, unter anderem mit Zuckerrüben, Mais und Gerste. Seit Anfang Mai sei nur noch sehr wenig Regen gefallen. «Es hängt vom Boden und den Sorten ab, wie gross die Auswirkungen dieser Trockenheit sind.»

Zu wenig Tierfutter

Samuel Herrmann erzählt: «Einen Teil unserer Zuckerrüben haben wir am Montag geerntet. Aufgrund der Grösse gehe ich von einem unterdurchschnittlichen Ertrag aus und lasse mich bei der Qualität, das heisst dem Zuckergehalt, überraschen.» Von Kollegen wisse er, dass deren Rübenerträge im Schnitt ebenfalls tiefer ausgefallen sind. Am stärksten waren allerdings die Wiesen betroffen, die als Tierfutter dienen: «Wir hatten rund 20 Prozent weniger Ertrag als in anderen Jahren.» Im Talgebiet kann der Ausfall der Wiesen durch die Verfütterung von Mais kompensiert werden. Auf dem Betrieb Forenhof musste dazu auf diejenige Fläche zurückgegriffen werden, welche eigentlich für den Verkauf vorgesehen war.

Ursprünglich habe sich Samuel Herrmann gar überlegt, ob er das Vieh wie andere Bauern verkaufen und schlachten lassen sollte. «Wir haben uns aber dagegen entschieden und stattdessen den Menüplan angepasst, indem wir das fehlende Gras durch Mais ersetzt und mehr fremdes Futter gekauft haben.» Genaue Zahlen kann der Landwirt nicht nennen. Er rechnet aber mit einem Ertragsausfall oder Mehrkosten im Bereich Tierhaltung von rund 6000 Franken. Der Zürcher Bauernverband habe sogar eine Futtermittelbörse eingerichtet, um diejenigen Landwirte zu unterstützen, die zu wenig Viehfutter für den Winter bereitstellen können. «Wir haben eine rege Nachfrage nach dieser Börse», sagt Ferdi Hodel, Geschäftsführer des Verbands.

Sommerhalbjahr mit Rekorden

Die offiziellen Zahlen vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie zeigen, dass die Trockenheit im Sommerhalbjahr Rekorde bricht. Gemäss Thomas Schlegel von der Abteilung Klima sei an der Station Winterthur von April bis September knapp 400 Milliliter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen worden: «Das entspricht etwa 60 Prozent von der Menge, die üblicherweise zu erwarten ist.» Demnach sei das Sommerhalbjahr 2018 das trockenste seit 70 Jahren.

Die Wärme und Trockenheit habe gemäss Landwirt Samuel Herrmann aber zum Glück nicht nur Nachteile: «Pilzen und Schädlingen wird weniger Nährboden geboten.» Auf dem Hof werden zurzeit Herbstsorten wie Wintergerste ausgesät. «Man merkt, dass die Felder trockener sind als auch schon.» Wie diese Ernten ausfallen und ob die erschwerten Bedingungen dem Getreide schaden werden, wird sich nächstes Jahr zeigen.


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige