Littering ist in Uster ein allgegenwärtiges Thema. Nicht, dass die Stadt besonders dreckig wäre, die Bewohner ärgern sich aber besonders stark über den Dreck, wie zahlreiche Meldungen, die Züriost-Berichte nach sich zogen, zeigen. Nun hat sich die Stadt die Bekämpfung von Müll im Öffentlichen Raum auf die Fahne geschrieben. Neben Clean-Up-Days und vermehrter Information, setzt das städtische Amt für Abfall und Umwelt nun auch auf das Verantwortungsgefühl der Ustermer Bevölkerung.
Am Montag initiierte die Stadt deshalb das Projekt «Raumpatenschaften». In der Schweiz existieren bereits zahlreiche Raumpatenschaft-Projekte. «Gemeinden, die solche Raumpaten einsetzen, sind nachweislich sauberer», sagt etwa Nora Steimer von der Interessengemeinschaft Saubere Umwelt (IGSU). Denn durch die regelmässige Pflege von Grünflächen, Strassen- oder Quartierabschnitten steige die Hemmschwelle für Anwohner und Passanten, Abfall liegen zu lassen.
Vom Facebook-Aktivist zum Raumpate
Die erste Anmeldung für eine Raumpatenschaft hat die Stadt Uster erhalten, noch bevor das Anmeldeformular online war: Jörg Meinhardt hat sich bei der Stadt gemeldet mit dem Wunsch, etwas gegen Littering zu unternehmen. Er hatte bereits die Initiative und die gleichnamige Facebook-Gruppe «we clean our earth» gegründet. Dort konnte er innert kurzer Zeit über 16 000 Personen für sein Anliegen begeistern. «Wir hoffen, dass Herr Meinhardt in Uster für die Aktion Raumpatenschaften viele Follower bekommt», sagt Markéta Bregenzer von der Leistungsgruppe Abfall und Umwelt.
Eine Raumpatenschaft wird in der Regel von einer Einzelperson oder einer Gruppe übernommen. Die Raumpaten verpflichten sich, für ein festgelegtes Gebiet zu sorgen und regelmässig den Abfall einzusammeln – in ihrem eigenen Rhythmus. «Die Gebiete sollen lieber nicht zu gross sein, dafür regelmässig und sauber abgedeckt werden», sagt Leistungsgruppenleiterin Sarina Laustela. Melden sich mehrere Personen für dasselbe Gebiet, würde entweder die entsprechende Fläche aufgeteilt oder der Rhythmus entsprechend angepasst.
Mehr ins Detail
Die Massnahme entlastet somit den Reinigungsdienst, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt. «Damit wird aber kein Geld eingespart», sagt Laustela auf Nachfrage. « Mit den Raumpatenschaften besteht die Möglichkeit, mehr ins Detail zu gehen und sich etwa auch um einzelne Zigarettenstummel zu kümmern. »
Uster stellt den Raumpaten das nötige Material wie etwa Greifzange, Kehrichtsäcke oder Gummihandschuhe auf Wunsch zur Verfügung. Eine Anmeldung ist auf www.uster.ch unter dem Stichwort Raumpatenschaften möglich. Das Projekt wird zudem im Entsorgungskalender aufgeführt und soll auch bei zukünftigen Aktionen wie etwa Clean-Up-Days durchgeführt.
Bereits haben sich zwei weitere Privatpersonen sowie ein Verein mit Interesse gemeldet. «Ein genaues Ziel, wie viele Raumpaten sich melden sollen, haben wir uns nicht gesetzt», sagt Sarina Laustela. «Wir schauen erst einmal, wie das Projekt anläuft.» (dvw/lcm)
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