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Der Ustertag diente als Aufhänger des Vorstosses, Anita Borer war federführend bei dem Vorstoss, Der Ustertag diente als Aufhänger des Vorstosses. Mirjam Müller

Anita Borer blitzt im Kantonsrat ab

Der Vorstoss der Ustermer SVP-Präsidentin Anita Borer zu «Mehr Schweiz im Geschichtsunterricht» wurde heute vom Kantonsrat mit 109 zu 55 Stimmen abgelehnt.

Der Ustertag diente als Aufhänger des Vorstosses, Anita Borer war federführend bei dem Vorstoss, Der Ustertag diente als Aufhänger des Vorstosses. Mirjam Müller

Veröffentlicht am: 27.08.2018 – 12.39 Uhr

Gehört der Ustertag in den Geschichtsunterricht an der Zürcher Volksschule oder nicht? Die SVP-Fraktion um die Ustermerin Anita Borer hat dies am Montag gefordert. Das Postulat hatte aber nur schon aus formellen Gründen keine Chance - denn der Kantonsrat hat beim Lehrplan nichts zu sagen.

Für SVP-Kantonsrat Daniel Wäfler (Gossau) lässt der Geschichtsunterricht zu wünschen übrig. Schweizer Geschichte werde oft nur stiefmütterlich behandelt. Vor allem das 19. Jahrhundert verdiene es aber, intensiver behandelt zu werden, etwa am Beispiel des Ustertages.

Der Ustertag stehe für eine wichtige Ära, aus welcher der Finanzplatz, die Eisenbahn und die Mehrheit der heutigen Parteien hervorgegangen seien. Ihm sei es wichtig, den «wahren Schatz der jüngeren Geschichte» weiterzugeben, begründete Wäfler sein Postulat.

Bockenkrieg und Stäfner Handel

Dagegen könne man ja kaum etwas haben, entgegnete SP-Kantonsrätin Sylvie Matter (Zürich), selber Historikerin. Nur leider beschränke sich die Entstehungsgeschichte der Demokratie nicht auf den Ustertag. Nicht zu vergessen seien auch der Bockenkrieg oder der Stäfner Handel. «Und vergessen Sie nicht das 20. Jahrhundert», dozierte Matter weiter. Ihr Exkurs für die andere Ratsseite wurde erst durch die Redezeitbeschränkung beendet.

Die Mehrheit des Rates war aber nur schon aus formellen Gründen gegen das Postulat: Der Kantonsrat hat beim Lehrplan gar kein Mitbestimmungsrecht. Die Inhalte werden vom Bildungsrat bestimmt. Dies betonte auch Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP). Erst vor kurzem habe man doch die selbe Diskussion wegen der Nationalhymne geführt. «Ich könnte mein Votum von damals eins zu eins vorlesen.»

Mit ihrem Einsatz für einen reichhaltigeren Unterricht blieben SVP und EDU alleine. Das Postulat wurde mit 109 zu 55 Stimmen abgelehnt.

Der Ustertag erinnert an die liberale Bewegung im Kanton Zürich. Er bezieht sich auf eine Volksversammlung vom 22. November 1830, als in Uster gut 10'000 Männer aus der Landschaft mehr Rechte gegenüber der Stadt Zürich einforderten. Der Ustertag gilt damit als Basis für den modernen Kanton Zürich.


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