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Romy Achermann und Esther Meier (r.) beraten sich – gegenseitig und regelmässig. , Romy Achermann und Esther Meier (r.) beraten sich – gegenseitig und regelmässig. Marco Stevic

Mehr fremdsprachige Kinder in Spielgruppen

Esther Meier blickt auf 40 Jahre Bestehen der Spielgruppen Fach- und Kontaktstelle Winterthur und Umgebung zurück. Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund ist in den Spielgruppen gestiegen.

Romy Achermann und Esther Meier (r.) beraten sich – gegenseitig und regelmässig. , Romy Achermann und Esther Meier (r.) beraten sich – gegenseitig und regelmässig. Marco Stevic

Veröffentlicht am: 17.08.2018 – 07.02 Uhr

«Immer mehr fremdsprachige Kinder besuchen die Spielgruppen. Ihr Wert bei der frühen Sprachförderung vor dem Kindergarten wird anerkannt und geschätzt», so Esther Meier, die die letzten zehn Jahre die Spielgruppen Fach- und Kontaktstelle Winterthur und Umgebung genau unter die Lupe genommen hat.

In einem Paper, das sie auf der Homepage der Fachstelle hochgeladen hat, sind Statistiken aufgeführt. Diese wurden nach der aktuellsten Umfrage ausgewertet (siehe Diagramme). Aus ihnen geht ein hoher Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund in den Spielgruppen hervor.

Die Diagramme zeigen die Anzahl der fremdsprachigen Kinder in den Spielgruppen an (nur die am häufigst gesprochenen Sprachen), wie sie aus einer Umfrage von Oktober 2017 hervorgehen. In der Stadt Winterthur nahmen 73 Spielgruppen an der Umfrage teil. Sie hatten 424 Deutsch oder Schweizerdeutsch sprechende Kinder sowie 306 fremdsprachige Kinder. Aus der Winterthur Umgebung (Bezirk Winterthur, Eulachtal, Wyland, Unteres Tösstal, Züri-Unterland) nahmen 67 Spielgruppen an der Umfrage teil. Diese hatten 546 Deutsch oder Schweizerdeutsch sprechende Kinder sowie 135 fremdsprachige Kinder.

«In der Stadt Winterthur sind zwei Drittel der Kinder in den Spielgruppen fremdsprachig, auf dem Land sind es etwa ein Drittel», sagt Meier. Die Spielgruppenleiterin und Psychotherapeutin aus Seen erinnert sich, dass es vor nicht allzu langer Zeit anders war. «Vor zwanzig Jahren konnten es sich nur Begüterte leisten, ihre Kinder in Spielgruppen zu schicken.» 

Hilfe für sozial Benachteiligte

Geändert habe sich dies, als ab 2010 eine Subventionierung ermöglicht wurde. Romy Achermann, Koordinatorin der Fachstelle Frühförderung Winterthur, einer Kooperation der Stadt Winterthur und dem kantonalen Amt für Jugend und Berufsberatung, sagt: «Externe Geldgeber wie Fonds, Stiftungen, Kirchen, Genossenschaften oder Spenden ermöglichen es, sozial benachteiligten Familien unter die Arme zu greifen.»

Ein «weiteres Plus» in Winterthur seien Zweierleitungen. Diese speziellen Spielgruppen würden durch zwei Leiterinnen begleitet. Die zweite Leiterin sei durch die Stadt Winterthur finanziert. Beide hätten eine entsprechende Ausbildung. Dadurch könne die Sprachförderung noch gezielter in Angriff genommen werden. Doch brauchen die Kinder überhaupt Spielgruppen, wenn sie sowieso in den Kindergarten kommen?

Integration der Eltern

«Früher Spracherwerb ist für die Kinder sehr wichtig. Je später sie die Sprache erlernen, umso schwieriger wird es für sie, den Rückstand aufzuholen», so Meier. Zum anderen förderten die Spielgruppen nicht nur die Integration der Kinder in den Spielgruppen, indem diese die Kultur der Schweiz und anderer Länder erlernten. Auch die Eltern würden besser integriert. Sie würden Netzwerke bilden. 

In den Spielgruppen wird in Zusammenarbeit mit der Stadt auch integrierte Elternbildung angeboten. Vergessen werden dürfe aber auch nicht nebst der Integration die wesentliche Funktion der Spielgruppen für Kinder – egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund.

Interaktion Mit Gleichaltrigen

Alle Kinder müssen lernen, mit Gleichaltrigen auszukommen. «In dem Alter reicht die Sprache oft nicht aus, um auszudrücken, was man möchte. Es kommt zu Konflikten», sagt Meier. In Spielgruppen lernten sie Konflikte auszutragen und Regeln zu respektieren. «In den Kindergärten merken die Lehrpersonen, welche Kinder in einer Spielgruppe waren und schätzen diese Vorarbeit.»

Achermann sagt, durch die «jahrelange und engagierte» Arbeit der Spielgruppen Fach- und Kontaktstelle habe der Standort Winterthur nur ausgebildete Spielgruppenleiterinnen. «In deren Arbeit steckt nicht nur viel Know-how, sondern vor allem reichlich Herzblut.»

Die Spielgruppen Fach- und Kontaktstelle Winterthur und Umgebung feiert am 31. August sowie den 1. und 2. September das 40-Jahr-Jubiläum in der MZA Reithalle an der Zeughausstrasse 65. Mehr Infos unter: spielgruppen40jahre.ch


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