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Bus in Uster

Verspätungsschwerpunkte in Oberland sind Thema im Regierungsrat. (Archivbild) PD

Verspätungen im Oberland

So sollen Busse künftig immer pünktlich sein

Viele sind darauf angewiesen, dass der öffentliche Verkehr pünktlich ist – oftmals ist das aber nicht der Fall. Der Regierungsrat präsentiert darum Lösungen für einzelne Oberländer Problemstellen.

Verspätungsschwerpunkte in Oberland sind Thema im Regierungsrat. (Archivbild) PD

Veröffentlicht am: 12.01.2023 – 10.47 Uhr

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Der öffentliche Verkehr der Schweiz geniesst hohes Ansehen: Er gilt als sicher und pünktlich, meistens.

Regelmässige Bus-Verspätungen störte im Oktober letzten Jahres die zwei SP-Kantonsräte Felix Hoesch und Hanspeter Göldi so sehr, dass sie folgende Anfrage dem Zürcher Regierungsrat zukommen liessen: «Bitte erstellen Sie eine Liste der bekannten Verspätungsschwerpunkte mit Angaben zum Grund und geplanten Massnahmen.»

Denn viele Problemstellen bestünden laut den beiden seit Jahren und garantierten der Anschluss an weitere ÖV-Angebote teilweise nicht. Die Menschen würden deshalb weniger den ÖV und eher das Auto benutzen. «Das ist schlecht für unser Klima, verbraucht unnötig Platz in unseren Städten und Agglomerationen und schränkt ganz allgemein die Lebensqualität der Menschen ein», so die Kantonsräte in ihrer schriftlichen Anfrage.

Zu viel Verkehr

Auch der Regierungsrat hat die Probleme erkannt: «Für die Gewährleistung der Erfolgsfaktoren des Busnetzes und somit einer hohen Qualität des Busangebots ist die Behebung der identifizierten Problemstellen zentral», schreibt er deshalb in seiner Antwort.

In vielen Fällen könnten die Ursachen der Verspätungen aber nicht mit einfachen und punktuellen Massnahmen behoben werden, sondern müssten in einem grösseren verkehrlichen Kontext betrachtet werden. Oft sei Verkehrsüberlastung ein Problem, worauf Rückstau und lange Wartezeiten vor Kreisel und Kreuzungen folgen.

Zugriff hat der Regierungsrat aber nur auf Daten von Kantonsstrassen. Zu Problemstellen, die im kommunalen Zuständigkeitsbereich liegen, kann er keine nähere Auskunft geben.

So wird’s pünktlich

Laut Regierungsrat spielen die unterschiedlichsten Gegebenheiten und Abhängigkeiten in die Verspätungsschwerpunkte. Diese reichen von lokalen Besonderheiten oder Verkehrsbedürfnissen über grossräumige Strassenprojekte bis hin zu übergeordneten Gebiets- oder Verkehrsplanungen.

Es sei deshalb zentral, einzelne Problemstellen individuell zu betrachten, um Lösungen zu finden. Bewährte Massnahmen seien aber zum Beispiel der Bau von Busspuren sowie Busbevorzugungen an Lichtsignalen.

Wie unterschiedlich diese Hinderungsgründe aber sein können, zeigt der Regierungsrat anhand mehrerer Beispiele.

Fällanden

Der Fällander Sternenkreisel ist dem Kanton seit Dokumentationsbeginn 2014 als Verspätungsschwerpunkt bekannt. Ein neues Verkehrskonzept sieht jetzt aber einen Ausbau des Kreisels und der Fahrbahnhaltestelle Eggler vor. Diese soll Stau vor dem Bus vermindern, wenn dieser auf ein Lichtsignal zufährt.

Diese Art Haltestelle erfordert am Sternenkreisel aber einen stark umstrittenen Hausabbruch. Es sei darum wahrscheinlich ein ganz neues Konzept notwendig, wie der Regierungsrat meint. Eine Teillösung biete das Strassenprojekt Zürichstrasse, welches die Fahrbahnhaltestelle ermöglicht. Dieses Projekt wiederum hat sich wegen offener Fragen im Umgang mit Lärmschutz und Tempo 30 verzögert.

Uster

In Uster sorgt seit 2016 die Kreuzung der Bank- und Dammstrasse für regelmässige Verspätungen. Die Lösung bedingtein neues Verkehrskonzept, insbesondere neue Bahnüberquerungen.

Dieses Konzept beruhte lange auf der Umfahrung Uster West, die sich 2020 als nicht bewilligungsfähig herausstellte. Neu ist eine Unterführung der Winterthurerstrasse geplant, welche die Dammstrasse erheblich entlasten und die Zuverlässigkeit des Busbetriebs verbessern wird.

Pfäffikon

Seit 2017 ist die Abzweigung der Pfäffiker Tunnelstrasse als Problemstelle bekannt. Mit verschiedenen Ansätzen wurde versucht, den Verkehrsfluss zu verbessern und die Verzögerungen für den Busverkehr zu minimieren. Diese haben das Problem aber nicht gelöst.

Eine massgebliche Verbesserung kann nur mit dem umstrittenen Bau der Entlastungsstrasse erfolgen, so der Regierungsrat.

Rüti

Ein Rütner Verspätungsschwerpunkt ist seit 2017 der Härtikreisel. Geplant sind eine Fahrbahnhaltestelle und die Busbevorzugung durch ein Lichtsignal. Verschiedene Teilmassnahmen sind in Umsetzung, so der Regierungsrat.

Erste Verbesserungen konnten 2022 dank provisorischer Massnahmen erzielt werden. In den entsprechenden Strassenprojekten gibt es aber offene Fragen sowie Einsprachen betreffend den Umgang mit Lärm, Velo und Tempo 30.

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