Auch für ein Spital gilt: Wenn die Zahlen nicht stimmen, ist etwas an der Organisation, dem Angebot oder der Leistung faul. Das war im Spital Uster bis vor einiger Zeit so, die Fallkosten sind ins Unermessliche gestiegen, die Stimmung im Personal war schlecht. Daher war es nicht erstaunlich, dass der Kanton dem nicht mehr länger zuschauen wollte und im März den bekannten Warnschuss abgab. Das tat er natürlich in Kenntnis davon, dass das Spital in der Zwischenzeit sehr wohl gemerkt hat, was zu tun ist.
Insofern ist es folgerichtig, dass Uster sein Spital behalten darf. Alles andere wäre vollkommen unverständlich gewesen. Ohne das Spital in Uster wäre die Gesundheitsversorgung in der Region in massive Schieflage geraten. Das Bekenntnis zum Standort Uster ist klar, die neuerliche Frist von drei Jahren nicht dramatisch, wenn die Spitalleitung in Uster genau gerechnet hat. Denn ganz über den Berg ist man noch nicht.
Die stärkere Konzentration auf ambulante Behandlungen zeigt zwar den Strukturwandel im Gesundheitsbereich, birgt aber finanzielle Risiken. Die ambulanten Tarife sind tiefer als die stationären. Im April hat der Regierungsrat eine marginale Erhöhung des ambulanten Taxpunktwertes beschlossen. Dennoch wird es für das Spital Uster herausfordernd, in den nächsten drei Jahren die Finanzen weiter zu optimieren. Auch wenn die Fallkosten um über 1000 Franken gesenkt werden konnten: Uster hat noch immer die höchsten im Kanton – zusammen mit Wald, Affoltern und dem See-Spital Kilchberg, das im nächsten Jahr geschlossen wird.
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