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Auf dem Zeughausareal läuft etwas schief mit der Kommunikation. Archivbild: PD

Es geht um mehr als die Mieten

Wieso verstehen sich die Stadt Uster und die langjährigen Mieter auf dem Zeughausareal so schlecht? Ein Erklärungsversuch.

Auf dem Zeughausareal läuft etwas schief mit der Kommunikation. Archivbild: PD

Veröffentlicht am: 15.05.2019 – 14.31 Uhr

Auf dem Ustermer Zeughausareal läuft etwas schief mit der Kommunikation. Die, die miteinander die Zwischennutzung aushandeln müssen, verstehen sich nicht. Das ist schlecht für die Zukunft des Areals, das zum kulturellen Zentrum im Herzen Usters werden soll.

Da ist auf der einen Seite die Stadt, allen voran der Kulturbeauftragte Christian Zwinggi und die Stadtpräsidentin Barbara Thalmann (SP). Sie luden die Zeughaus-Mieter im letzten Herbst zu einer Informationsveranstaltung ein, um sie über die Erhöhung der Mietzinse zu informieren. Seither wird betont, wie aktiv man informiere und mit allen spreche. Nur werden die städtischen Worte offenbar nicht immer richtig verstanden.

Vor allem bei den langjährigen Mietern im Kulturbereich – allen voran das Buchdruckmuseum Graphos und der Zirkus Filacro – sorgt die städtische Kommunikation für Irritationen. Sie störten sich, so der Eindruck, nicht nur an der offenbar unerwarteten Mietzinserhöhung. Für den Zirkus wären die höheren Kosten tragbar gewesen und das Museum wird sich wohl um Förderbeiträge der Stadt bemühen. Die Grossmieter vermissen vor allem Wertschätzung.

Sie wünschen sich Anerkennung dafür, dass sie im vergangenen Jahrzehnt aus einer Brache einen zumindest teilweie belebten Ort gemacht haben. Anerkennung – das würde bedeuten, als Grossmieter anders behandelt zu werden als alle anderen. Mit etwas mehr Kompromissbereitschaft, mit etwas mehr Fingerspitzengefühl vielleicht.

Genau hier besteht das Missverständnis. Während die Stadt betont, alle Mieter – die bestehenden und die künftigen – gleich behandeln zu wollen, entsteht offenbar bei den bestehenden Mietern (und mittlerweile auch bei Politikern von links bis rechts) der Eindruck, dass die Verantwortlichen die «Alten» für die Zukunft des Areals als nicht wichtig einstufen. Und dass sie stattdessen lieber neue, urbanere, ja, vielleicht auch unkompliziertere Mieter anlocken wollen.

Alle Beteiligten – die Stadt, die Mieter und die Politik – müssen sich dringend darum bemühen, solche Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Manchmal kann ein sorgfältig gewähltes Wort den Unterschied ausmachen. Immerhin geht es um das zukünftige «kulturelle Herz» der Stadt. Wenn dieses, bevor es überhaupt richtig zu schlagen angefangen hat, bereits mit Rhythmusstörungen kämpft, droht das Areal in höherem Alter, wenn die Zwischennutzung in eine dauerhafte übergehen soll, erst recht zum Patienten zu werden


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