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Bisher ist der «Anzeiger von Uster» das amtliche Publikationsorgan der Stadt Uster. Christian Brändli

Information hat ihren Preis

Am Montag wird das Ustermer Parlament darüber entscheiden, ob künftig die städtische Website das amtliche Publikationsorgan der Stadt sein soll – und damit nicht mehr der «Anzeiger von Uster». Ein solcher Wechsel hätte einschneidende Folgen, für die Ustermer Bevölkerung wie für die Zürcher Oberland Medien AG als Herausgeberin des «Ustermers».

Bisher ist der «Anzeiger von Uster» das amtliche Publikationsorgan der Stadt Uster. Christian Brändli

Veröffentlicht am: 21.09.2018 – 15.09 Uhr

Es ist absolut richtig, dass die Stadt Uster in ihrer Kommunikationsstrategie stark auf die digitalen Kanäle setzt. Wer heute mit seinen Informationen ein grosses Publikum erreichen will, muss online präsent sein. Doch trotz des Medienwandels hat das gedruckte Wort noch immer eine sehr grosse Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommen nicht nur Erhebungen auf nationaler Ebene, sondern auch Befragungen in der Region, wie jüngst in der Stadt Wetzikon, wo der «Zürcher Oberländer» weiterhin die höchste Beachtung  findet.

Wer ein möglichst grosses Publikum erreichen will – was für die öffentliche Hand aufgrund ihres Informationsauftrages, aber auch aus Legitimationsgründen das Ziel sein sollte – , der muss neben den digitalen Kanälen weiterhin auch die Zeitungen ganz in seine Strategie miteinbeziehen. Selbst wenn die ältere Generation zunehmend digital unterwegs ist, gibt es gerade in dieser Bevölkerungsgruppe weiterhin einen gewichtigen Teil von Internetabstinenten. Diese wollen aber nicht einfach vom Informationsfluss abgeschnitten werden, sondern möchten die amtlichen Mitteilungen weiterhin per Zeitung ins Haus geliefert bekommen.

Information ist nicht nur kostbar, sie kostet auch. Darum zahlen Abonnenten von Zeitungen und Onlineportalen. Und Inserenten, die eine Botschaft zu verbreiten haben –  in diesem Fall die Stadt Uster – , zahlen für den Abdruck ihrer Anzeigen. Beide Einnahmequellen sind für die Verlage essenziell. Aus diesen Einnahmen werden auch die Journalisten bezahlt. Fehlt das Geld, können redaktionelle Beiträge über das gesellschaftliche Leben in der Stadt nicht gewährleistet werden.

In seinem Antrag weist der Stadtrat Uster darauf hin, dass der «Anzeiger von Uster» seine Reichweite habe stabilisieren können und der Anzeigenrückgang in einem Jahr nicht ganz so hoch gewesen sei wie bei anderen Verlagshäusern.  Das ist ein schwacher Trost für die Zürcher Oberland Medien AG, die wie fast alle Medienhäuser tagtäglich um Einnahmen kämpft. Am Umstand, dass ihr rund 100‘000 Franken Ertrag fehlen würde, falls das Parlament dem stadträtlichen Antrag zustimmte, ändert sich nichts. Geld, das gut für qualitativ stimmige, unabhängige Berichte eingesetzt werden könnte.  


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