Statt Parkett ein blauer, von Linien übersäter Linoleumboden. Statt weisse Wände roter Backstein, gespickt mit Kletter- und Sprossenwänden. Statt Gemeinderatssaal die untere Turnhalle im Schulhaus Wüeri. Die letzte Ustermer Parlamentssitzung vor den Sommerferien war ein Novum. Erstmals, so zumindest gemäss Recherchen des Ratsschreibers, fand diese ausserhalb der üblichen Räumlichkeiten statt.
Nah, näher, in Nänikon wollte man sein. Näher beim Volk, dort, wo Politik die Menschen betrifft. «Ich möchte Politik erlebbar machen», erklärte Ratspräsident Patricio Frei (Grüne) seinen Entscheid, die Sitzung in die Aussenwacht zu verlegen.
Aus alten, verkrusteten Mustern ausbrechen, zeigen, dass die Lokalpolitik ihre Bürgerinnen und Bürger versteht, ihnen beweist, dass Politik nicht nur langweilig sein kann – wie gerne hätte das Publikum diese schöne Idee einer Seifenblase nicht schon beim Aufstieg zur Hallendecke platzen sehen.
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