nach oben

Anzeige

Gesundheit
Sponsoring

Wann sollte Frau zur Krebsvorsorge gehen?

Die Medizin hat bei der Behandlung von Krebsarten im Unterleib der Frau grosse Fortschritte gemacht. Die Erfolgschancen einer Behandlung hängen aber stark von der richtigen Deutung der Symptome und der Früherkennung ab.

Veröffentlicht am: 19.09.2022 – 07.00 Uhr

Sind die Gebärmutter oder die Eierstöcke von einem bösartigen Tumor befallen, ist das für die betroffenen Frauen ein Schock. Eine Krebsdiagnose stellt das Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf. Die Prognosen sind dabei sehr unterschiedlich und hängen davon ab, in welchem Stadium der Krebs entdeckt wird. «Grundsätzlich sind viele der Krebsformen heutzutage gut heilbar», meint Dr. Ahmed El-Balat, Chefarzt der Frauenklinik und Gynäkoonkologe am Spital Uster.

Die meisten Frauen sind sich der möglichen Gefahr einer Krebserkrankung bewusst. Sie gehen deshalb regelmässig zu Vorsorgeuntersuchungen. Gebärmutterhalskrebs kann mit einem Pap-Abstrich oder einem sogenannten HPV-Test, mit dem eine Infektion mit möglicherweise krebserregenden humanen Papillomaviren feststellbar ist, frühzeitig festgestellt werden. Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) sieht eine Vorsorge-Untersuchung alle drei Jahre als ausreichend.

Als weitere Methode zur Prävention gibt es eine HPV-Impfung gegen die sexuell übertragbaren Viren. Sie ist sowohl für junge Mädchen als auch für Jungen empfohlen. Trotz der Impfung sollten weiterhin regelmässige Untersuchen vorgenommen werden. «Durch die flächendeckende Impfung und das Screening ist Gebärmutterhalskrebs heute zu einer sehr seltenen Krankheit geworden», zeigt sich Dr. El-Balat optimistisch.

Für Gebärmutterschleimhaut- oder Gebärmutterkörperkrebs, die zweite Krebsform, die die Gebärmutter betreffen kann, gibt es keine Vorsorgemethode. Allerdings sollte man auf bestimmte Symptome achten, die frühzeitig auf eine Erkrankung hinweisen können. Treten nach den Wechseljahren Blutungen auf, ist dies ein eindeutiges Warnzeichen für eine mögliche Krebserkrankung der Gebärmutter. Jüngere Frauen sollten sich bei ungewöhnlichen Zwischenblutungen untersuchen lassen.

Bei Eierstockkrebs sind hingegen meist auch keine eindeutigen Symptome vorhanden. Eine frühzeitige Feststellung von Tumoren ist dadurch schwierig und eher selten. Mit einer genetischen Beratung kann allerdings festgestellt werden, ob ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung besteht. In einem Gespräch mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin kann dann über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Unterschiedliche Behandlungsmethoden

Wird eine Krebserkrankung erkannt, hängt die Behandlung von der jeweiligen Art der Erkrankung ab. «Bei Gebärmutterschleimhautkrebs gibt es inzwischen sehr gute minimalinvasive chirurgische Behandlungsmethoden», erklärt der Facharzt. Ein wichtiges Ziel sei dabei, die Patientinnen, soweit wie möglich, körperschonend zu behandeln.

Gebärmutterhalskrebs abhängig von seinem Fortschreiten wiederum wird mittels einer Operation oder einer Bestrahlung kombiniert mit einer Chemotherapie behandelt. Da der Krebs bei einem Befall der Eierstöcke meist schon in die Bauchhöhle gestreut hat, erfolgt dann eine Operation über einen Bauchschnitt. «Dabei handelt es sich um eine grössere Operation», erklärt Dr. Ahmed El-Balat, «bei der soweit wie möglich alle Tumore im befallenen Bauchraum entfern werden.»

Trotz der unterschiedlichen Früherkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten zeigt sich der Krebsexperte grundsätzlich optimistisch: «Mit der medizinischen Entwicklung haben wir heute sehr gute Chancen, die Erkrankungen zu heilen.» Ein wichtiger Schlüssel dafür bleibt jedoch die regelmässige Vorsorge und das rechtzeitige Erkennen von möglichen Symptomen.

So häufig kommen die Krebsformen im Unterleib vor

Von den Krebsarten im Unterleib der Frau gehört Gebärmutterhalskrebs zu den seltensten. 250 Frauen erkranken gemäss Zahlen der Krebsliga jährlich im Schnitt daran. Das ist nur ein Prozent aller Krebsfälle bei Frauen in der Schweiz. Etwas häufiger kommen die anderen beiden Krebsformen vor. Jährlich werden 650 Eierstockkrebs- (3 Prozent) und 905 Gebärmutterschleimhautkrebsfälle (5 Prozent) verzeichnet. Rund ein Drittel der jährlich 20'000 neu an Krebs erkrankten Frauen leiden an Brustkrebs.

Bemerkenswert ist die vergleichsweise tiefe Überlebenschance bei einer Eierstockkrebsdiagnose. Nur 44 Prozent aller betroffenen Frauen leben nach der Diagnose noch länger als fünf Jahre. Dies liegt hauptsächlich daran, dass es keine Früherkennungsmethode für Eierstockkrebs gibt.

Deutlich besser sehen die statistischen Prognosen bei den anderen beiden Krebsformen im Unterleib aus. Bei Gebärmutterhalskrebs liegt das 5-Jahres-Überleben bei 68 Prozent, bei Gebärmutterschleimhautkrebs sogar bei 80 Prozent. Zum Vergleich: 88 Prozent der an Brustkrebs erkrankten Frauen leben nach der Diagnose noch länger als fünf Jahre, was zu einem grossen Teil auch der systematischen Vorsorge und der Früherkennung zu verdanken ist.


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Anzeige

Anzeige