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Konsequenter Sonnenschutz hilft, die Hautalterung massiv zu reduzieren. Foto: Unsplash

Schutz und Pflege für die Haut im Alter

Dass sich die Haut im Alter verändert, ist völlig normal. Bei welchen Symptomen dennoch ein Gang zum Spezialisten ratsam ist und welche Pflege gealterte Haut braucht, weiss Hautspezialist Dominic Reinhardt.

Konsequenter Sonnenschutz hilft, die Hautalterung massiv zu reduzieren. Foto: Unsplash

Veröffentlicht am: 06.04.2022 – 08.54 Uhr

Die Haut ist das grösste Organ des Körpers und erfüllt mit dem Schutz vor äusseren Einflüssen und der Temperaturregulation lebenswichtige Funktionen. Mit zunehmendem Alter nagt aber auch an ihr der Zahn der Zeit, und die Spuren des Lebens werden zunehmend sichtbar.

«Elastizität geht verloren, es bilden sich Falten, die Haut wird dünner, und es kommt schneller zu Einblutungen», erklärt Dominic Reinhardt, Dermatologe und Mitinhaber der Hautarztpraxis allderm in Wetzikon. Zu den weiteren häufigen Hautveränderungen im Alter gehört, dass die Haut trockener wird und durch das zurückgehende Unterhautfettgewebe die Unterarme und Hände oft knochig wirken. «Diese Prozesse sind aber völlig normal und passieren auch ohne äussere Einflüsse.»

Damit die Haut ihre Funktionen trotz diesen Veränderungen noch optimal ausüben kann, sollte sie intensiv gepflegt werden. «Am wichtigsten ist es, der durch die reduzierte Talgproduktion vermehrt trockenen Haut entgegenzuwirken», erklärt Reinhardt.

Um den Wasserverlust über die Haut zu reduzieren, helfen fettende und regenerierende Crèmes, aber auch ein angepasstes Dusch- und Badeverhalten. Denn Seifen entfernen nicht nur Dreck, sondern auch Fett. «Mehrmals täglich zu duschen, sollte vermieden werden. Genauso wie der übermässige Gebrauch von Seife und zu intensives Schrubben der Haut», sagt Reinhardt.

Schutz vor UV-Strahlen ist essenziell

Auch wenn es bei vielen wahrscheinlich nicht zur täglichen Hautpflege gehört, ist der Schutz vor der Sonne nicht weniger wichtig. Denn: «UV-Strahlen haben neben Nikotin den grössten externen Einfluss auf die Haut», sagt der Dermatologe.  Sie führen dazu, dass es zur Degeneration von kollagenem Bindegewebe kommt, das verklumpt und grösser wird.  «Bei Leuten, die sehr viel Sonne abbekommen haben, zeigt sich das durch eine ledrig wirkende Haut, die besonders im Stirn- und Nackenbereich auftritt.»

Übermässiger Sonnenkonsum kann aber auch zu einer Zellschädigung führen. Die UV-Strahlen können in die Haut eindringen und die DNA der Hautzellen so verändern, dass zuerst die Verhornung nicht mehr geordnet abläuft und in fortgeschrittenem Stadium die Zellen derart verändert sind, dass sie quasi ein Eigenleben entwickeln und es so zu weissem Hautkrebs kommen kann.

m sonnenbedingte Hautschädigungen zu verhindern und die Hautalterung massiv zu verlangsamen, ist Sonnenschutz essenziell. Und nicht nur bei strahlendem Sonnenschein und in den Ferien. «Auch bei einem bedeckten Himmel dringen etwa 80 Prozent der UV-Strahlen durch die Wolkendecke», gibt der Dermatologe zu bedenken.

Hinzu kommt, dass die Haut alle Einwirkungen aufsummiert und keinen Rückstellknopf hat. Zwar ist es möglich, mit Vitamin-A-Crèmes sonnenbedingte Hautveränderungen wie Pigmentflecken leicht rückgängig zu machen. Damit die Haut langsamer altert, ist stetiger Sonnenschutz aber deutlich effektiver.

Ästhetische und medizinische Leiden

Auch wenn die Haut als Organ viele lebenswichtige Funktionen übernimmt, sehen viele Menschen in ihr hauptsächlich den kosmetischen Faktor. Gerade in Zeiten der sozialen Medien hat das Aussehen einen noch höheren Stellenwert. «Man sieht täglich, wie andere Leute aussehen oder welche Eingriffe sie bei sich vornehmen liessen. Da kann schnell der Wunsch aufkommen, auch so auszusehen», sagt Reinhardt.

Dementsprechend nimmt auch das Angebot an kosmetischen Eingriffen zur Hautverjüngung zu. Diese gehen von Botox, das Falten verhindern soll, über Hyaluronsäure-Filler, mit denen man fehlende Fettpolster aufspritzt, bis hin zum sogenannten Vampirlifting, wo das eigene Blut im Kampf gegen Falten eingesetzt wird.

Trotz dieses Trends liessen sich in der Praxis allderm immer noch mehr Leute wegen krankhafter Haut behandeln als aus kosmetischen Gründen, sagt der Hautexperte. Denn die Veränderungen der Haut im Alter können auch gesundheitlich belastend sein. Dazu gehören etwa die sehr häufig vorkommende trockene Haut, weisser Hautkrebs oder auch seltenere Erkrankungen wie die Autoimmunkrankheit des bullösen Pemphigoids.

Der starke Juckreiz von trockener Haut kann meist durch einfache, regelmässige Hautpflege behandelt werden und braucht nur selten den Spezialarzt, während Patienten mit Autoimmunerkrankungen oder weissem Hautkrebs meist von der Dermatologin oder dem Dermatologen behandelt werden müssen.

Bei Wunden, die über zwei Monate nicht heilen, oder rötlich gefärbten, krustigen Stellen an sonnenexponierten Stellen muss immer an Hautkrebs gedacht werden, und man sollte unbedingt eine Spezialistin oder einen Spezialisten aufsuchen», rät Reinhardt. «Und wenn man sich bezüglich einer Hautveränderung nicht ganz sicher sein sollte, kommt man lieber einmal zu viel vorbei als zu spät.»


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