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Die diesjährige Street Parade läuft unter dem Motto «Think!». Foto: Keystone

Acht Personen mit Nadeln attackiert

In Zürich sind am Samstag bei viel Sonnenschein rund 900'000 Menschen sowie zahlreiche Love-Mobiles mit wummernden Bässen durch die Strassen gezogen. Allerdings wurden acht Personen mit Nadeln attackiert.

Die diesjährige Street Parade läuft unter dem Motto «Think!». Foto: Keystone

Veröffentlicht am: 13.08.2022 – 13.25 Uhr

Nach zwei Corona-Sommern ohne Tanzdemo war die überschwängliche Lebensfreude entlang der Umzugsroute spürbar, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort feststellte.

Auch aus dem Ausland trafen zahlreiche Party-Busse ein, und an den Zürcher Bahnhöfen kamen viele Extrazüge und noch mehr reguläre Züge an, aus denen in einem konstanten Strom gut gelauntes und fröhliches Partyvolk ausstieg.

Um 13 Uhr legten die ersten nationalen und internationalen DJs auf den acht Bühnen entlang der Umzumgsroute auf und sorgten bis Mitternacht für Stimmung. Eine Stunde später rollte das erste von 26 Love-Mobiles vom Utoquai über Bellevue, Quaibrücke und Bürkliplatz zum Hafendamm Enge. Begleitet wurden die laut dröhnenden Musik- und Tanz-Trucks von hunderttausenden ausgelassen Feiernden.

Glitzernde Kleidung und viel nackte Haut

Wie bei früheren Ausgaben war das Publikum auch an der 29. Street Parade wieder bunt gemischt; zu den lauten Beats bewegten sich Jugendliche, Familien mit Kindern und auch viele graumelierte Personen durch die grosse Masse. Einige von ihnen hatten sich kostümiert, etwa als Superheld, Einhorn, Schmetterling oder Schlumpf.

Andere präsentieren glitzerbestückte Kleidungsstücke - oder viel Haut. «Spass haben und feiern», das gaben die meisten von ihnen als Motivation für die Reise nach Zürich an.

Wegen der heissen Temperaturen wurden die aufgestellten Nebelduschen stark frequentiert. Viele Street-Parade-Besuchende nutzten für eine Abkühlung auch den nahen See. Allerdings endete das Baden für einen 27-jährigen Mann tödlich. Der Mann war beim Theatersteg im Bereich des Utoquai ins Wasser gesprungen und nicht wieder aufgetaucht.

Obwohl ihn die Rettungskräfte sofort zu reanimieren versuchten, starb er noch vor Ort. Bei einem weiteren Badeunfall habe die Person dank eines anderen Besuchers reanimiert und in ein Spital gebracht werden können, schreibt die Organisation Schutz und Rettung Zürich.

Auch sonst hatten die Einsatzkräfte von Schutz und Rettung Zürich an der Street Parade viel zu tun. Ebenfalls reanimiert und in ein Spital gebracht werden musste ein Patient, der unbestimmte Substanzen konsumiert hatte. Insgesamt seien 72 Patientinnen oder Patienten zur weiteren Behandlung oder Kontrolle in ein Spital gebracht worden.

Mysteriöse Nadelstiche

Acht Personen wurden zudem offenbar von Unbekannten mit Nadeln gestochen. Beim sogenannten «needle spiking» handelt es sich gemäss Schutz und Rettung Zürich um «mysteriöse Nadelstiche», die Unbekannte ihren Opfern unvermittelt zufügten.

Daneben waren die Sanitätsposten insbesondere damit beschäftigt, Personen nach einem übermässigen Alkohol- oder Drogenkonsum zu betreuen - konkret in fast der Hälfte der rund 620 medizinischen Behandlungen.

Fast 200 Personen mussten wegen Schnittverletzungen behandelt werden. Rund vierzig Personen erlitten Prellungen, Stauchungen oder Knochenbrüche und 29 Personen mussten aufgrund des heissen Wetters wegen Herz- und Kreislaufproblemen oder einem Sonnenstich behandelt werden.

Gemäss Schutz und Rettung hat es aber «entgegen den Erwartungen» insgesamt etwas weniger Behandlungen gegeben als bei der letzten Ausgabe vor drei Jahren (654). Im Vergleich zur letzten Ausgabe doppelt so hoch (26) war die Anzahl der Insektenstiche. Acht Personen brauchten eine Augenbehandlung wegen Reizstoffen.

36 Festnahmen und Hunderte Pillen

Doch auch dieses Jahr kam es wieder zu tätlichen Auseinandersetzungen mit Verletzten. Ein Mann wurde mit einer Stichwaffe und ein anderer mit einer Flasche verletzt. Ein weiterer wurde bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt und mehrere Frauen wurden sexuell angegriffen.

Insgesamt wurden 36 Personen - darunter ein Jugendlicher - festgenommen, unter anderem wegen eines Sexualdelikts, Raub- oder Diebstahlsdelikten, Körperverletzungen, Gewalt und Drohung gegen Beamte oder Sachbeschädigung. Zudem wurden bis zu tausend Ecstasytabletten sowie geringe Mengen an weiteren harten und weichen Betäubungsmitteln sichergestellt.


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