nach oben

Anzeige

Die Serie besteht aus drei Bildern. , ,. Illustration: Mara Schneider

Jupiter, Blitzmonster und Saurier – die besten Geschichten

In diesem Sommer kommt es im Oberland zu rätselhaften Kriminalfällen. Unsere Autorin Mara Schneider illustriert den Ort des Unglücks, aber was genau passiert ist, bleibt ungeklärt. Das sind die besten Geschichten, die das Geheimnis um den rätselhaften Fund im Aatal lösen.

Die Serie besteht aus drei Bildern. , ,. Illustration: Mara Schneider

Veröffentlicht am: 01.08.2022 – 08.38 Uhr

Wir wollten von der Leserschaft wissen, welche Geschichte hinter den drei Bildern steckt. Das sind die besten Geschichten.

Jupiters Zornesblitze im Aatal

Vitalia Gomma, die gefeierte und erfolgreiche Radsportlerin trainierte an einem Donnerstagabend auf dem Radweg im Aatal. Die Bahnspezialistin bereitete sich für die Dienstagabendrennen auf der altehrwürdigen Rennbahn Oerlikon vor. Sie musste unbedingt noch einige hundert Kilometer in ihre Beinmuskeln investieren, um mit möglichst schnellen Beinen über das Beton-Oval flitzen zu können.  –

Mit satten 65 km/h pedalte sie auf dem Radweg von Uster herkommend durchs Aatal Richtung Zürcher Oberland. In der 50er Zone kurz vor dem Lichtsignal zur Autobahnauffahrt erfasste sie der Geschwindigkeitsradar und blitzte 2x kurz hintereinander. 

Der römische Wettergott, Jupiter, Herr über Blitz und Donner war erzürnt. Heute, Donners...tag, an meinem Namenstag.....Wer hat es gewagt, mir, dem obersten Wettergott ins Handwerk zu pfuschen? Wo, wann, wieviel, mit welcher Intensität geblitzt werden soll, obliegt nur mir, ich bin Jupiter! Vitalia, ich werde dir einen gehörigen Schreck einjagen, donnerte und grollte er zu ihr hinunter.

Aus heiterem, hellen Himmel liess Jupiter seine Muskeln spielen und schickte einen ohrenbetäubenden Donner ins Aatal und liess die Erde durch einen heruntergeworfenen Meteoriten erzittern. Krachende Blitze erhellten zudem die unheimliche und grausige Szene. Vitalia erschrak derart, dass sie mit ihrem Rennrad abrupt stürzte und in hohem Bogen im angrenzenden Gebüsch landete. Ein riesiger Krater hatte sich metertief gebildet.

Mit zittrigen Beinen und schnellem Puls rappelte sich die Rennfahrerin auf und schaute die erlittenen Blessuren an. Zum Glück waren nur Schürfwunden und einige Prellungen festzustellen Das Rad aber, war nicht mehr zu gebrauchen. Sie näherte sich langsam und zögerlich dem Krater und erblickte zu ihrem grossen Erstaunen einige Überbleibsel aus der Urzeit, die die Erde nun freigab.  Waren das Knochen von Sauriern und Mammuts, waren es Elefantenknochen und Teile der Stosszähne aus der Zeit als Hannibal die Alpen überquerte und wurden da auch noch römische Silbermünzen freigesetzt?

Vitalia wollte einige der archäologischen Funde einstecken, die Polizei aber kam ihr zuvor und sperrte das Gebiet grossräumig ab und sie musste, statt sich über einen wertvollen Fund zu freuen und sich damit zu trösten, ihre Beobachtungen und das Geschehen als Hauptzeugin, detailliert dem Polizisten angeben.

Zeugen dieses Unglückes, welches uns heute einen Blick in längst vergangene Zeiten ermöglicht, sind nun weiterhin im Aatal zu bestaunen, einige sind dort im Sauriermuseum ausgestellt, die römischen Münzen im Landesmuseum. So erinnert uns auch das bei Aatal, etwas weiter oben gelegene Römerbrünneli an Hannibal, die Römerzeit und den römischen Wettergott Jupiter.

Autor: Markus Fisch, Wetzikon

Blitzschlag im Aatal

Sonja tritt energisch in die Pedale. Der Himmel verdüstert sich zusehends und die Wolken fangen an, finster und bedrohlich zu grummeln. Es kommt ihr vor, als ob ein gefährliches Monster sie verfolgen würde. Sonja fährt schneller, denn sie will ihr Zuhause unbedingt noch vor dem Gewitter erreichen.

Genau solches Wetter herrschte vor sieben Jahren, als Sonjas Lebenspartner Gido nach einem starken Gewitter nicht mehr von seiner Velo-Tour nach Hause zurückkehrte. Sonja war im sechsten Monat schwanger und böse Zungen behaupteten, dass Gido sich vor der Verantwortung drücken wollte und deshalb abgehauen sei.

Doch Sonja wusste, dass dies dummes Geschwätz war. Gido war stets ein aufrechter und gewissenhafter Mann. Sie freuten sich auf das gemeinsame Kind. Sonja hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Gido plötzlich wieder vor der Türe steht und sie einander, wie bei einem amerikanischen Film mit Happyend, reich und glücklich in die Arme fallen würden.

Dass Gewittermonster kommt näher und plötzlich durchzuckt ein greller Blitz den Himmel. Sonja ist geblendet und stürzt vom Rad. In der Strasse klafft plötzlich ein Loch, als ob das Gewittermonster soeben mit grossem Appetit ein riesiges Stück Kuchen verdrückt hätte.

Sonja steht benommen auf. Zum Glück ist sie unverletzt. Sie klettert in den Strassengraben und sieht vereinzelte Knochen aus dem Boden. Ob es Dinosaurierknochen sind, die hier verstreut auf dem Grund liegen? Ganz in der Nähe befindet sich das Sauriermuseum.

Sonja zückt das Handy, um Hilfe anzufordern. Doch dann hält sie gelähmt inne. Denn sie hat einen Gegenstand entdeckt, der ihr bekannt vorkommt. Es ist ein Velohelm, die Initialen G.B. sind noch deutlich darauf zu erkennen. Tränen tropfen auf ihre Hände, die den verbeulten Velohelm verkrampft umklammern, und die dunkle Vorahnung weicht der traurigen Gewissheit, dass sie ihren Gido nie, nie mehr in die Arme schliessen wird.

Autorin: Alexandra Fink, Wila

Strassensperre im Aatal

Pia radelt an diesem Sommermorgen wie gehetzt durchs Aatal. Menschenleer ist die Strasse heute - sie aber braucht Bewegung. Die beeindruckenden Saurier, die sie gestern im Museum gesehen hat, die Hörner des Triceratops und die Schilder des Stegosaurus, lassen ihr keine Ruhe. Was, wenn die Dinosaurier plötzlich wieder lebendig würden? Mit dem fleischfressenden Tyrannosaurus gäbe es arge Schwierigkeiten.

Da, plötzlich ein Riesenknall und ein Blitz, der vor ihr auf der Strasse einschlägt. Pia erschrickt. Was tut sich da? Ob hier unter der Strasse noch Reste von Dinosauriern zu finden sind und mit ihr auf geheime Weise kommunizieren? Hört sie nicht ein Grunzen, Fauchen und Zischen, ein Klagen und ein Jammern?

Ein kleiner Meteorit hat eingeschlagen. Gleich neben ihrem Velo, das es davonschleudert und wie Pia im Strassengraben landet. Einen Moment lang sieht und hört sie nichts. Doch die Strasse ist jetzt der Länge nach aufgerissen.

Und was findet man da unter dem Asphalt? Knochen und Augen einstiger Erdbewohner auf blutverschmiertem Sand. Oder hat der Meteorit etwa ein neues Wesen auf die Erde gesandt? Es wartet viel Arbeit auf Wissenschaftler und Paläontologen, die Spezialisten. Da möchte Pia dabei sein. Das Museum in Aatal kommt wieder mal in die Schlagzeilen. Die Strasse bleibt bis auf weiteres gesperrt. 

Autorin: Susi Hofmann, Rüti

Zufall bringt Saurierknochen ans Licht 

Es war zwei Uhr in der Nacht als die Polizei das letzte Auto kontrollieren wollte. Ein Polizeibeamter winkte mit seiner orangefarbenen Leuchtstab den Automobilisten auf die Seite der Hauptstraße und wollte den Autolenker kontrollieren.

Dieser streckte sein Kopf aus dem Fenster, lächelte freundlich und tritt mit vollem Bleifuss aufs Gas, sodass sich die hinteren Räder durchdrehen. Fort war er. Doch er merkte nicht, dass durch das Schleifen auf der Fahrbahn ein grosses Kabel zum Vorschein kam und er den Schutzmantel zerstörte.

Am selben Morgen setzte sich Maxli (wie immer in den Geschichten ist es Maxli) auf sein neues, schnittiges Velo. In einem Affentempo machte er sich auf den Weg von Wetzikon durchs Aathal Richtung Uster.

Er erreichte dabei eine solch hohe Geschwindigkeit, dass er einen Blitz auslöste. Dies als er über ein beschädigtes Kabel fuhr, das für die Beleuchtung der Strassenlampen ausgelegt wurden.

Cool, es hat mich geblitzt, dachte er noch. Dann stürzt er. Noch etwas benommen sah er, was geschehen ist. Ein riesiges Loch klaffte vor ihm in der Strasse. Voll cool, es hat alles weggesprengt.

Die Polizei, die Feuerwehr und viele weitere Personen kamen dazu. Nun fand man endlich die Dinofamilie, die vor 5000 Jahren von einem Höllenmenschen entdeckt wurde – so stand es in den Büchern der Gelehrten. Maxli wurde noch am selben Tag vom Stadtpräsidenten mit einer Medaille geehrt und gefeiert. Ja, die ganze Stadt machte Blau und ging zum Fest.

Der Automobilist war scheinbar ein Lehrer der der Polizei am frühen Morgen davonfuhr. Dieser musste nun als Strafe die Geschichte der Dinos seinen Schüler vortragen. Es war die 3. Sek der Schule Wetzikon.

Und wenn Maxli wieder ein neues Velo bekommt – das Alte hat es ja mega verschrottet – weiss er, dass er nie mehr mit so einem Tempo bei Sonnenaufgang durchs Aathal fährt.

Autor: Stefan Gutersohn, Pfäffikon


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Anzeige

Anzeige