Am kommenden 19. November kann das Stimmvolk von Rüti darüber abstimmen, ob die Durchführung der Zusatzleistungen zur AHV/IV an die SVA Zürich ausgelagert werden soll. Die Gemeindeverwaltung Rüti begründet diesen Schritt damit, dass nicht genügend qualifizierte Fachkräfte gefunden werden können.
Fachkräftemangel ist in der heutigen Zeit ein Schlagwort, das in allen Branchen besteht. Es ist illusorisch zu glauben, dass die SVA Zürich dieses Problem nicht hat. Durch die Auslagerung wird es für die betroffenen Menschen unpersönlicher und komplizierter, ihre Ansprüche geltend zu machen. Es gibt keine persönliche Ansprechperson mehr. Wir alle kennen diese Situation von den Krankenkassen, bei einem Anruf hängen wir lange in einer Warteschlaufe, bis wir endlich mit einem Menschen sprechen können. Für viele betroffene Menschen wird das bedeuten, dass sie auf Hilfe angewiesen sein werden bei der Abwicklung der ZL-Angelegenheiten.
Nicht jeder Mensch hat das Wissen und die Möglichkeit, sich elektronisch zu vernetzen. Die betroffenen Menschen sind damit überfordert, und viele von ihnen haben kein soziales Umfeld, keine Familie und keine Freunde, die das für sie übernehmen. Folglich werden diese Menschen auf professionelle Hilfe angewiesen sein – und diese wird zusätzliche Kosten verursachen. Eine Auslagerung wird folglich einen Abbau an Menschlichkeit für unsere finanziell und gesundheitlich geschwächten Mitbewohner bedeuten.
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