Ich empfand diesen Brief als kurzsichtig und arrogant. Es gibt in Uster sicher Leute, die an einer guten Lage wohnen, mit einer Busstation in der Nähe, und die zu Fuss oder mit dem Velo schnell im Zentrum sind. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass zu Uster auch die Aussenwachten Freudwil, Nänikon, Riedikon, Sulzbach und Wermatswil gehören, die vom ÖV weniger privilegiert sind. Ja, es gibt Taxis, doch für 3,5 Kilometer 23 Franken zu bezahlen, tut den meisten Senioren, denen das Autofahren behördlich nicht mehr erlaubt ist, eher weh.
Nach Visionen der Leserbriefschreiberin Frau Stahel sollte das Auto verboten und so Uster mit seinen teilweise geschäftsfreien Aussenwachten wieder ins 19. Jahrhundert zurückkatapultiert werden. Das bedeutet aber Armut und noch mehr Sozialhilfen.
In Uster geboren, gefällt mir auch etliches dort nicht. Leere Verkaufsflächen sind mir ein Graus, denn sie dienen niemanden. Ich bin erstaunt, dass im Uschter 77 im ersten Stock nur zwei Geschäfte betrieben werden und zudem viele Liegenschaften für Neubauten an der Poststrasse abgerissen werden. In Wermatswil hat das einzige Restaurant Wohnungsneubauten zu weichen. Die Post musste schliessen, und der Dorfladen konnte dem wirtschaftlichen Druck nicht widerstehen. Auf die Strassensanierung beim Schulhaus warte ich seit neun Jahren, aber die Stadt Uster war unfähig oder nicht willens, diese zu erledigen.
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