Grundsätzlich finde ich es falsch, dass Eheleute oder Partner im gleichen Parlament vertreten sein können oder dass jemand noch als Bundesrat wirken möchte. Ob sie oder er der gleichen oder – noch fragwürdiger – einer anderen Partei angehören, ist egal. lch frage mich ernsthaft, wie beide mit sieben Kindern eine verantwortungsbewusste Erziehung dieser aus verschiedenen Verbindungen stammenden Kinder bewältigen. Können sie den Anforderungen, welche eine doch anspruchsvolle Kindererziehung fordert, überhaupt gerecht werden? Kann ein tragendes Vertrauensverhältnis der Kinder zu diesen Eltern überhaupt entstehen? Auch noch so hilfsbereite Grosseltern oder Kitas vermögen das zweifellos nicht zu bewirken. Auch mit zwei sehr hohen Nationalratseinkommen oder mit Geld allein lässt sich dieses Problem nicht lösen.
Ganz andere Sorgen
Eine ganz andere, aber am Ende viel gewichtigere Frage stellt sich sodann, ob solche Nationalräte für den einfachen Stimmbürger moralisch vertrauenswürdige Vorbilder sind. Wie können solche Parlamentarier dem gewöhnlichen Mitbürger, welchen oft ganz andere bis existentielle Sorgen drücken, gegenübertreten, ohne das Gesicht zu verlieren? lch muss einfach feststellen, dass ich das nicht könnte. Die logische Konsequenz wäre: Wählen sie solche Leute ab.
Möchten Sie weiterlesen?
Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!
Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
Digital-Abo
Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.