Dass Schulkinder sieben bis acht Kilo schwere Schultaschen ständig hin und her tragen müssen, finde ich völlig unnötig. Ich erwähnte anlässlich eines Besuchs, wie es in meiner Schule war. Ich begann die erste Klasse 1943 am Stadtrand von Kopenhagen. Wir hatten ein Klassenzimmer, und hier hatten wir unsere Bücher und unser Schulmaterial stationär. Je nach Fach wurde nicht das Zimmer gewechselt, sondern der Lehrer kam zu uns. Selbstverständlich gab es Fächer, wo es nicht möglich war, zum Beispiel Physik, Chemie, Turnen und Sport, aber wir mussten nicht kiloschwere Schulmaterialien herumtragen, die wir sowieso nicht brauchten.
Wenn ich daran denke, was für Schultaschen ich jede Woche im Auto verstaut hatte, wundert es mich nicht, dass Rückenleiden ein Problem ist. Wenn Schulkinder im Alter von mit neun bis zehn Jahren zirka sieben bis acht Kilo Tag für Tag nutzlos herumtragen, stimmt die Logistik nicht. Es kann ja nicht sein, dass beispielsweise fünf Klassen zu je 20 Schülern die Zimmer wechseln, also 100 Kinder durch die Gänge laufen müssen, statt fünf Lehrpersonen.
Die Uno schreibt, dass Kindern jeder Schutz gewährleistet sein soll. Es ist ein Thema, das ich nie in einem Wahlprogramm gehört habe. Über die Probleme der Lehrpersonen hingegen habe ich schon gehört.
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