Leider weiss ich auch nach dem doppelseitigen Interview mit Walter Kielholz nicht, wie schlecht es um die CS wirklich gestanden hat, weil ich bis heute – trotz enormem Papierverbrauch in den Medien – nie eine transparente Bilanz mit Aktiven, Passiven und Eigenkapital gesehen habe. Ich habe auch noch nie erfahren, weshalb die Revisionsstelle trotz an Abzockerei grenzenden Honoraren nicht in der Lage war, die Situation richtig zu beurteilen.
Auch habe ich in der gesamten hochkarätigen Finanzpresse noch nie ein zahlenmässig untermauertes Beispiel für einen strategischen Fehlentscheid gesehen. Was hat wirklich zum Untergang der CS geführt? Warum ist der Vertrauensverlust eingetreten, der zum massiven Liquiditätsabzug geführt hat?
Ich fühle mich nicht kompetent genug, um die Tätigkeit von Walter Kielholz für die CS zu beurteilen. Hingegen nehme ich ihm nicht ab, dass er seit seinem Austritt aus dem Verwaltungsrat (2014) keinen Einfluss mehr auf die Bank hatte. Er gibt bekannt, dass er in den letzten Wochen in New York, Washington und Hongkong war, und ich nehme nicht an, dass es die schönen Landschaften oder das milde Klima waren, welche die Reiseziele bestimmt haben.
Möchten Sie weiterlesen?
Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!
Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
Digital-Abo
Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.