Leserbriefschreiber Morf hält sich unter anderem über meinen Hinweis auf, dass der CO2-Ausstoss der Schweiz weltweit nur ein Promille beträgt. Er meint, meinen Hinweis könne man mit der Stimmabgabe eines Einzelnen vergleichen, deren Wirkung ebenfalls im Promillebereich liege. Der Vergleich ist mehr als nur schief: Wenn nämlich bei einer Stimmbeteiligung von 30 Prozent oder 40 Prozent auch nur eine hauchdünne Mehrheit der Stimmbürger abstimmt, gilt diese Mehrheit, und zwar für alle – auch für diejenigen, die anderer Meinung waren oder nicht abgestimmt haben.
Anders beim Klimaschutz: Wenn die Schweiz vorangeht (wogegen nichts einzuwenden ist, wenn das mit Augenmass geschieht), sind Staaten wie China, Indien und die USA, welche für den grössten CO2-Ausstoss verantwortlich sind, nicht zum Mitmachen verpflichtet. Dagegen, dass wir unsere Auslandabhängigkeit im Energiebereich vermindern, ist nichts einzuwenden. Ebenso ist es richtig, den Verbrauch fossiler Brennstoffe massiv zu reduzieren.
Wenn aber in absehbarer Zukunft auch die Kernkraftwerke abgeschaltet werden müssen, führt uns das Klimagesetz unweigerlich in eine Strommangellage und zu Stromabschaltungen. Aus diesen Gründen lasse ich mich nicht davon abhalten, vor einem finanz- und energiepolitischen Blindflug zu warnen.
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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
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