Rüti will AHV/IV und Zusatzleistungen nach Zürich auslagern. Der Rütner Gemeinderat legt das entsprechende Geschäft dem Stimmvolk an der Gemeindeversammlung vom kommenden 12. Juni nach nur zweieinhalb Jahren erneut zur Abstimmung vor. Da beim letzten Mal das «Sparargument» und die bevorstehende Gesetzesänderung in Bezug auf die Ergänzungsleistungen-Reform die Bevölkerung nicht überzeugt hat, wurde der Antrag im Dezember 2020 klar und deutlich abgelehnt.
Nun muss der Gemeinderat mit einem neuen Argument auftrumpfen, aber auch dieses Mal hat es einen faden Nachgeschmack. Mit dieser Abstimmung soll ein verbessertes Beratungsangebot gewährleistet werden. Und das, obwohl klar ist, dass bei einem Stellenabbau von fast 400 Prozent nie mehr die gleiche Dienstleistung wie bisher erbracht werden kann. Wie kann man den Bürger nur für so dumm verkaufen?
An zwei verschiedenen Info-Veranstaltungen wurde versucht, die Bezüger, deren Angehörige und das Volk von den positiven Aspekten der Auslagerung zu überzeugen. Aber auch hier wurde deutlich, dass die Argumente, welche für eine Auslagerung sprechen, weder Hand nach Fuss haben. So jammert der Gemeinderat, er fände kein passendes Fachpersonal. Schaut man jedoch im Kanton Zürich um, stellt man fest, dass andere Gemeinden offensichtlich keine Probleme mit der Rekrutierung von Personal haben oder dann trotzdem alles unternehmen, um offene Stellen wieder zu besetzen. Rüti macht da leider zu wenig.
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