Nach der Analyse von Jean-Philippe Pinto im genannten «Tribüne»-Beitrag ist der Wohnungsmarkt komplett überreguliert. Pinto kolportiert damit im Wesentlichen die Aussagen nach einem Artikel der NZZ mit gleichem Titel vom 27. April. Nach seinem Rezept müssten die Gemeinden das Heft in die Hand nehmen und verdichten, was das Zeug hält, mit Erhöhung der Ausnützungsziffern und Bauhöhen und Einschränkung der Einsprachemöglichkeiten. Die Verdichtung des Wohnraums sei eine Aufgabe der öffentlichen Hand.
Nein, Herr Pinto! Zum Glück leben wir in einer Demokratie. Der Souverän hat das Heft in der Hand! Und dorthin gehört es auch. Die immer wieder angesprochene Verdichtung ist eben nicht die Lösung, sie greift zu kurz. Und sie ist nicht nachhaltig. Glaubt denn wirklich jemand daran, dass 2050 der Druck auf die Schweiz und auf den Wohnungsmarkt plötzlich nachlässt, nur weil dann die hinterletzte Bauparzelle überbaut und jede Zone bis zur Schmerzgrenze verdichtet ist?
Die Zuwanderung ist der Elefant im Raum. Wollen wir beim Wohnen wirklich eine Veränderung? Es gibt eine Wachstumsmüdigkeit der Bevölkerung. Wir werden uns mit dem Gedanken anfreunden müssen, das ungebremste Wachstum zu verlangsamen.
Möchten Sie weiterlesen?
Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!
Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
Digital-Abo
Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.
Die ersten drei Monate je 1.–/Monat
Danach CHF 14.–/Monat