Dass in der Volksschule der Dialog über gesellschaftliche Rollen, Stereotype, Sexualität und Beziehungen geführt wird, ist richtig – Köppel hin, Glarner her. Dass Einladungen zu einem Gendertag hingegen mit Sternchen und anderen Symbolen geschmückt werden, ist eine Verhunzung unserer Sprachkultur, die einer Schulbehörde niemals passieren dürfte. Denn Lehrkräfte sollten wegen ihrer Bildung wissen: Die Menschheit hat vor rund 100’000 Jahren begonnen, miteinander zu reden und sich verbal auszudrücken.
Mittlerweile haben sich die Sprachen kontinuierlich entwickelt, sind gewachsen und haben Begriffe von Gesellschaft und Kultur wiedergegeben. Weltweit und für unsere Begriffe im Zeitlupentempo. Doch jetzt sind Leute am Werk, welche die Sprache vollends umkrempeln wollen: überfallartig, radikal, rücksichtslos, kompromisslos, von heute auf morgen. Ein absolut unstatthafter, unnötiger Schnitt in einen Jahrtausende dauernden, kontinuierlichen Prozess, ein abrupter Eingriff in die Entwicklung einer Sprache. Notabene nur in die deutsche Sprache!
Die sogenannte Gendersprache in dieser abstrusen Form ist für mich ein nicht statthafter Überfall auf das deutsche Sprachgut. Nicht einmal Gutenberg und Luther haben das geschafft! Auch Trapattoni nicht mit seinem legendären Satz: «Ich habe fertig.»
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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
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