Wie kommt der ZO/AvU dazu, so zu titeln? Die SBB gedenken, erstmals seit 2016 ihre Tarife im Schnitt um 4,3 Prozent anzuheben. Die Konsumentenpreise stiegen derweil um 4,5 Prozent. Also was solls? Kommunikativ unglücklich heben die SBB die 2.-Klasse-Preise deutlich höher an als die 1.-Klasse-Preise. Offenbar, weil die 1. Klasse noch schlechter als die 2. Klasse ausgelastet ist. «Viele Leute leiden unter dem allgemeinen Preisdruck», moniert die Konsumentenschützerin Sara Stalder. Und für Eva Novak «wird das Bahnfahren im dümmsten Moment teurer». Allgemein bekannt ist, dass Preiserhöhungen immer im dümmsten Moment erfolgen. Wer will sie schon? Und es gibt immer viele Leute, die unter Preisdruck leiden.
SBB, Bundesrat und Parlament sollten sich grundsätzliche strategische Fragen zur Mobilität stellen. Fakt ist: Die Bahnfahrer bezahlen nur die Hälfte ihrer Kosten; die Auslastung der SBB beträgt nur 25 Prozent über den ganzen Tag; Ueli Maurer verpasste den SBB 2022 eine Finanzspritze von 3 Milliarden Franken; die SBB verbrauchten im vergangenen Jahr 2300 Gigawattstunden Strom, Tendenz steigend. Und der Strom wird knapper, die Bundesfinanzen leiden, und die Klimaerwärmung nimmt ihren Lauf. Es gilt, unangenehme Entscheide zu treffen.
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