«Können Sie gut über einen Haag klettern?» Die Begrüssung von Esther Kempf vor dem Dübendorfer Kunstatelier kommt wie ein Scherz rüber. Aber die Künstlerin hüpft kurz danach in Stiefeletten mit Absätzen übers Zauntor. «Sorry, mein Schlüssel passt nicht.» Auf dem Weg ins Atelier, das ihr die Stadt Dübendorf für sechs Monate zur Verfügung gestellt hat, kommt noch mal ein bisschen was Unerwartetes von ihr: «Drinnen ist es kalt, aber es hat ein Feuer.»
Drinnen lodert das versprochene Feuer im Cheminee, und Kempf setzt sich daneben hin. Seit Frühling wohnt die 43-Jährige im ehemaligen Tennisclub-Haus an der Bettlistrasse, das nun als Atelier dient. Die Stadt vergibt es jährlich und erwartet im Gegenzug von den Künstlern, dass sie sich mit Dübendorf und deren Bevölkerung aktiv auseinandersetzen.
Und genau in dieser Hinsicht konnte man einiges von Esther Kempf erwarten. Eine Künstlerin, die schon Choreografien von blinkenden Strassenlampen inszenierte, synchron fallende Äpfel von Bäumen dokumentierte oder sich selber beim Schneeschaufeln filmte. Sprich: Präsenz in der Öffentlichkeit markierte.
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