«Pfammpfapfen» – wie übersetzt man diese Wortschöpfung, Tannzapfen kindlich ausgesprochen, ins Tschechische? Oder wie bezeichnet man eine genderneutrale Figur im Spanischen? Solche Fragen stellten sich die Übersetzerinnen und Übersetzer in Wernetshausen im Zürcher Oberland. Im Übersetzerhaus haben sie sich in einer besonderen Werkstatt zum Denken eingefunden.
Der Roman, an welchem sich die international zusammengesetzte Gruppe den Kopf zerbricht, stammt aus der Feder von Kim de l’Horizon. Eine Schweizer Person, die sich als non-binär definiert und dies im Roman «Blutbuch» literarisch gekonnt bearbeitet.
«Blutbuch» – eine Erfolgsgeschichte
Der Roman wurde mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet.

Kim de l'Horizon und das «Blutbuch» sind eng miteinander verknüpft. Die Erzählfigur in «Blutbuch» identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, lebt sie nun in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im non-binären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Dann erkrankt die Grossmutter an Demenz, die Vergangenheit holt die Figur ein, doch die Erinnerung an die eigene Kindheit lässt sich nur bruchstückhaft rekonstruieren. Die Erzählfigur wehrt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der weiblichen Blutslinie.
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