Es dauerte nur wenige Minuten, bis am Mittwoch nach dem Fernsehinterview mit Emmanuel Macron die ersten Reaktionen eintrafen. Noch vor der Opposition machten die Gewerkschaften ihrem Ärger Luft. «Realitätsverweigerung» und «Lügen» warf Laurent Berger, Chef der moderaten CFDT, der grössten Arbeitnehmervereinigung Frankreichs, dem Präsidenten vor. Der Vorsitzende der radikalen CGT, Philippe Martinez, sprach von «Verachtung» und «Verarschung».
Die beiden Gewerkschaftschefs sind in der Rentendebatte so präsent, dass die französischen Medien nur noch vom Duo Berger-Martinez sprechen. Seit Wochen treiben die gewerkschaftlich organisierten Proteste Hunderttausende Menschen auf die Strasse.
Die Streiks blockieren Bahnhöfe und Raffinerien, Schulen und Müllverbrennungsanlagen. Aber waren die Gewerkschaften in Frankreich nicht längst für tot erklärt worden? Seit Jahren verlieren sie unaufhaltsam an Mitgliedern. Ist das gerade eine Renaissance?
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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
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