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Otto Brändli vor dem Altersheim Böndler: Heute wird der ehemalige Leiter der Höhenklinik Wald 80 Jahre alt. Archivfoto: Bettina Schnider

Zum achtzigsten Geburtstag von Dr. Otto Brändli

Heute am 17. September 2022 feiert Dr. Otto Brändli in ausgezeichneter geistiger und körperlicher Gesundheit seinen 80. Geburtstag.

Otto Brändli vor dem Altersheim Böndler: Heute wird der ehemalige Leiter der Höhenklinik Wald 80 Jahre alt. Archivfoto: Bettina Schnider

Veröffentlicht am: 17.09.2022 – 07.00 Uhr

Otto Brändli ist in Bauma aufgewachsen und stammt mütterlicher- und väterlicherseits aus alteingesessenen Familien aus dem Zürcher Oberland. 1961 schloss er in Wetzikon das Gymnasium mit der Matura Typ A ab und studierte anschliessend Medizin an der Universität Zürich, unterbrochen von einem Auslandssemester in Wien und in Montpellier.

Nach dem Staatsexamen bildete er sich in Innerer Medizin am Stadtspital Triemli und am Universitätsspital Zürich weiter. Von 1973 bis 1975 erfolgte die Weiterbildung in Pneumologie am Bellevue Hospital in New York. Bevor Otto Brändli im Alter von 35 Jahren seine Tätigkeit als Chefarzt und Direktor der Zürcher Höhenklinik Wald antrat, war er Oberarzt an der Abteilung für Atmungskrankheiten am Universitätsspital Basel.

Während seiner dreissigjährigen Funktion als Chefarzt der Höhenklinik Wald durchliefen rund 250 Personen, die später in der Grundversorgung oder als Lungenärztinnen- und Lungenärzte – in Praxis oder Spital - tätig waren, bei ihm ihre medizinische Ausbildung.

Otto Brändli war ein innovativer und dynamischer Chef. Trotz klinischer und administrativer Beanspruchung war er wissenschaftlich ausgesprochen aktiv. Diese Aktivitäten schlagen sich in 138 Publikationen und diversen Buch- und anderen Beiträgen nieder.

Auszeichnung mit alternativem Nobelpreis

Bereits anfangs der Achtzigerjahre erfasste Otto die Bedeutung von nächtlichen Atemstörungen und richtete an seiner Klinik ein Schlaf-Labor ein. Ab 1988 behandelte er Patienten mit einem Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom mittels CPAP, einem Gerät, das durch leichten Überdruck verhindert, dass die oberen Atemwege im Schlaf kollabieren, was durch Störung der Schlaf-Struktur zu einer Einschlafneigung tagsüber führt.

Er beobachtete, dass einer seiner Schlafapnoe Patienten die ungeliebte CPAP-Maske durch den regelmässigen Gebrauch eines Didgeridoos, einem Blasinstrument der australischen Ureinwohner, weglassen konnte. Die Wirksamkeit dieser, die Muskulatur der oberen Atemwege stärkenden, Methode wurden von ihm und seinen Mitarbeitern anhand von 25 Patienten im Jahre 2006 in einer äusserst renommierten Fachzeitschrift veröffentlicht.

Dieser Artikel fand ein grosses Medienecho. 2017 wurde er und seine Mitarbeiter dafür mit dem seit 1991 verliehenen alternativen («ignoble») Nobelpreis ausgezeichnet.

Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität

Ab 1991 wurden in der Höhenklinik Wald, im Rahmen des SAPALDIA («Swiss Study on Air Pollution and Lung Diseases in Adults») Projekts, als eines von acht Studienzentren bei rund fünfzehnhundert Patienten die gesundheitlichen Auswirkungen der heutigen Lebensumstände untersucht.

Die daraus hervorgegangenen vielen Publikationen haben dazu beigetragen, dass in der Schweiz –  bereits in den 1990er Jahren –  die weltweit strengsten Umweltstandards eingeführt wurden und sich damit die Luftqualität wesentlich verbessert hat.

Einen wichtigen Beitrag leistete Otto Brändli zur modernen Therapie der Lungentuberkulose. An Tuberkulose Erkrankte wurden schon während seiner Zeit als Chefarzt in der Regel ambulant und nur noch selten über Monate in einem Sanatorium behandelt.

Otto Brändli  untersuchte, wie mit neuartigen Medikamenten-Kombinationen die Behandlungsdauer auf sechs Monate verkürzt und die Zuverlässigkeit der Tabletten-Einnahme gesteigert werden konnte.

Gründer der Schweizerischen Lungenstiftung

Ebenfalls engagierte sich Otto Brändli als Lehrbeauftragter der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich, war langjähriger Präsident der Lungenliga Zürich und leitete das wissenschaftliche Komitee der beliebten, von der Lunge Zürich (früher Lungenliga Zürich) organisierten Davoser Ärztekongresse.

Die medizinische Forschung war ihm immer ein grosses Anliegen. Deshalb setzte er sich für die Finanzierung von unzähligen wissenschaftlichen Projekten über die Lungenliga und der von ihm gegründeten Schweizerischen Lungenstiftung ein.

Arbeit über Pensionierung hinaus

Nach der Pensionierung vor fünfzehn Jahren arbeitete Otto Brändli Teilzeit in diversen Spitälern und Praxen. Zudem setzte er sich unter anderem für die Ausbildung von pneumologischem Personal in Äthiopien ein.

Seit 2015 wohnen Otto und seine Frau Therese, die erfolgreich eine Internet-Buchhandlung betreibt, in einem denkmalgeschützten ehemaligen Chorherrenhaus der Zürcher Altstadt.

Weitere viele gesunde Jahre und einen klaren Ausblick von der Dachterrasse ihrer Wohnung wünschen ihm im Namen unzähliger Freunde und Bekannter

Prof. Dr. med. Erich W. Russi, Dr. med. Peter Langloh, Dr. med. Werner Karrer, Prof. Dr. med. Milo Puhan, Prof. Dr. med. Max Salfinger


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