«Einfach lachhaft. Im restlichen Europa baut man dasselbe in einem Jahr und hier wird seit vier Jahren rumgebastelt», kommentiert ein User auf der Facebook-Site des Kantons Zürich. Er ärgert sich über ein temporär nur zweispurig befahrbares Autobahn-Teilstück.
Klar: Sommerzeit ist Baustellenzeit – in der Stadt, im Dorf, auf der Autobahn. Auch ich habe mich schon auf meinem Arbeitsweg nach Wetzikon über Baustellen genervt. Aber schliesslich brauchen wir sie, wenn wir in Zukunft sicher von A nach B kommen wollen.
Unterhalten wir unser Strassennetz nicht, haben wir Zustände wie in Rom. Laut Schätzungen sind dort über 80 Prozent der Strassen beschädigt – alle 15 Meter klafft ein Schlagloch. Seit rund zehn Jahren werden aus finanziellen Gründen kaum Unterhaltsarbeiten mehr durchgeführt.
Ein paar Bürger haben deshalb 2015 die Organisation «Tappami» («Stopf mich») gegründet. «Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir es selber tun», sagte Mitinitiator Cristiano Davoli in der «NZZ». Er besitzt in der italienischen Hauptstadt einen kleinen Comic- und Game-Laden, ist derzeit aber mehr mit seiner gemeinnützigen Arbeit beschäftigt. Verrückt: Rom ist doch keine Drittwelt-, sondern eine Weltstadt.
Legen wir bei unseren Entscheidungen im Alltag nicht viel Wert darauf, dass es unsere Kinder einmal besser haben? Nur bei den Strassen ist es uns offenbar egal, ob diese irgendwann einmal zerfallen. Hauptsache, wir haben keine Baustellen. Die Rechnung für diese kaputten Strassen müssten dann eben unsere Kinder bezahlen.
Oder doch nicht? Dann wäre beim nächsten Baustellen-Stau etwas mehr Gelassenheit – und kein Gezeter à la «typisch Staat» oder «langsamer geht es nicht mehr» am Steuer gefragt.
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