Der Skandal um den Datenklau bei Facebook dominiert seit letzter Woche die Schlagzeilen. Kein Tag vergeht ohne neue Meldung. Die «NZZ am Sonntag» titelte gar: «Willkommen im asozialen Netzwerk!» Die Überraschung in der Welt erstaunt doch sehr.
Facebook und die anderen grossen Internet-Konzerne wie Amazon, Google oder Apple haben ihr Geschäftsmodell schon vor Jahren auf die Auslese von Nutzerdaten getrimmt. Das ist kein Geheimnis. Wo sich grosse Datenmengen mit Macht paaren, da ist auch der Missbrauch nicht weit. China beispielsweise experimentiert bereits mit einem Sozial-Kredit-System.
Google wertet seit Jahr und Tag Nutzerdaten aus und macht uns interessenbasierte Inserate-Vorschläge. Kürzlich eine neue Jacke bei Zalando bestellt? Oder Preise von Handys, Tablets oder Computern verglichen?
Je mehr Daten die Internet-Konzerne über mich haben, desto besser sind die Vorschläge, die sie machen können. Eine Art digitaler persönlicher Assistent. Nur leider ist der gute Berater nicht immer ganz unparteiisch – er ist oft Verkäufer statt Helfer.
Seit meine Partnerin im Internet nach Yoga-Kursen googelt, werde ich aufgefordert, eine Seite aufzusuchen, auf der ich Top-Models beim Yoga betrachten kann, einige davon nackt.
Perfekt ist die Überwachung aber glücklicherweise noch nicht, die Internet-Konzerne kennen die Psyche nicht gut genug. Ich werde beispielsweise niemals eine Jacke kaufen, die als «stylisch» angepriesen wird und ich werde wohl auch nie Nackt-Yoga machen.
Trotzdem ist es gruselig, wenn mich mein Google-Mail an den Geburtstag meiner Mutter erinnert, aber wundern darf man sich darüber längst nicht mehr. Die digitalen Konzerne spionieren uns aus – und wir haben es alle gewusst!
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