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Gemütlich im Sessel sitzen - was gibt es Schöneres? (Bild: Fotolia)

Der Grosi-Chic

«Leben mit Stil» ist der Lifestyle-Blog von Züriost und behandelt Themen rund um Körper, Seele und Stil. Heute: Die Grossmutter als Stilikone.

Gemütlich im Sessel sitzen - was gibt es Schöneres? (Bild: Fotolia)

Veröffentlicht am: 11.06.2016 – 11.00 Uhr

Ich pflege zu sagen, ich sei die perfekte Grossmutter. Ich stricke gern, ich backe gern, ich sitze gern mit einer Decke in einem gemütlichen Sessel. Und ja, ich bin noch nicht einmal dreissig Jahre alt, und mir fehlen bisher die Kinder, die mich einmal zur richtigen Grossmutter machen werden. Ich habe aber bereits jetzt so ein Postiwägeli mit zwei Rädern, das man hinter sich her zieht. Vor kurzer Zeit habe ich auf meinem Heimweg aus der Wetziker Migros damit eine bestimmt über 80-jährige Frau überholt, die genau das gleiche Modell besass. Vielleicht hatte sie sogar die gleichen Backzutaten wie ich gekauft.

Keine Angst, ich höre den Aufschrei selber, der gerade durch die Reihen der heutigen, neuen Grossmütter geht. Ich will hier weder eine Diskussion über Emanzipation anstossen noch der 2010 gegründeten Grossmütter-Revolution auf die Füsse treten, die sich gegen veraltete Rollenbilder von Grossmütter einsetzt. Bereits meine eigene Grossmutter passt nicht mehr in das alte Bild.

So alt ich mich manchmal verhalte, so jung probieren viele ältere Frauen zu sein. Meine Version wird zwar manchmal belächelt, bei der älteren Generation klappt das Konzept oftmals gar nicht. Wenn die tiefschwarze Haarpracht ein faltiges Gesicht umgibt, wenn eine Dame es kaum schafft, auf ihren hochhackigen Schuhen aus dem Bus auszusteigen, ja dann sollten sie wohl noch einmal über die Bücher – und zurück zu ihrem natürlichen Look. Denn: Grosi Chic ist angesagt.

Und dieser ist eben doch nicht so weit entfernt von der altbackenen Grossmutter: Sei es das Strick- oder Häkelfieber, das auch mich Jahre nach den Handarbeitsstunden in der Schule wieder gepackt hat, oder  modische Erscheinungen wie der Haarknäuel oder die Hornbrille, die mittlerweile auf jeden Hipster-Kopf beziehungsweise Nase gehört. Grau als Haarfarbe mauserte sich im letzten Jahr ja sogar zum Trend unter jungen Erwachsenen.

So weit treibe ich meine Grossmutter-Karriere aber vorerst nicht. Meine Haare werden schon von selber grau – jedes Mal wenn mir beim Stricken eine Masche herunterfällt oder ein Guetsli im Ofen verbrennt.


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