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Die Anrainergemeinden des Flugplatzes Dübendorf wollen keine Zivilfliegerei in der Region. (Archivbild: Fabio Meier)

Das Hoffen auf den «Dominoeffekt»

Kommentar von Benjamin Rothschild, Leiter Ressort Glattal, zum dreifachen Ja zum Konzept «Historischer Flugplatz mit Werkflügen».

Die Anrainergemeinden des Flugplatzes Dübendorf wollen keine Zivilfliegerei in der Region. (Archivbild: Fabio Meier)

Veröffentlicht am: 26.11.2017 – 20.02 Uhr

Mit dem klaren Ja zum Konzept «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» senden die Stimmberechtigten jenes deutliche Signal aus, das sich die Gemeindeverantwortlichen erhofft hatten. Seit gestern  ist klar: Die Bevölkerung in der Region will keine Zivilfliegerei in Dübendorf – und wäre offenbar sogar bereit, für die Ruhe zu bezahlen.  

Wirklich überraschend kommt dieses Verdikt nicht, sprachen sich im Vorfeld der Abstimmung mit Ausnahme der Dübendorfer SVP doch sämtliche Parteien für das Alternativkonzept «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» aus. Auch war anzunehmen, dass das Szenario von kapriziösen Businessjets und knatternden Sportfliegern über der Haustür wenig Euphorie bei den Betroffenen auslöst. 

Die Verantwortlichen des Bundes und der Flugplatz Dübendorf AG – also jene Kräfte, die die Zivilfliegerei unbedingt in die Region holen wollen – dürften über diese Ausgangslage Bescheid gewusst haben. Dennoch haben sie im Vorfeld der Abstimmung zu verstehen gegeben, dass sie sich von einem Plebiszit nicht beindrucken lassen würden und ihre Pläne eines Zivilflugplatzes Dübendorf vorantreiben – so oder so. 

Argumente, auf diese Weise zu verfahren, gibt es durchaus: Auf dem Flughafen Kloten gibt es für die lukrativen Businessjets keinen Platz mehr; das nahe gelegene Dübendorf wäre als «vierte Piste» attraktiv – für die betuchten Kunden, die einen Zivilflugplatz in der Region Zürich den geprüften Alternativstandorten in Grenchen (SO) oder Mollis (GL) vorziehen dürften. Aber auch für den Kanton Zürich, der dank einem Zivilflugplatz Dübendorf mit kosmopolitischem Flair punkten könnte und der die Pläne des Bundes in der Vergangenheit mit seiner Haltung mitlegitimiert hat.

Und beim Kanton dürfte der Ball demnächst liegen. Die Standortgemeinden werden von ihm erwarten, dass er gegenüber dem Bund den erklärten Willen der betroffenen Bevölkerung vertritt. 

Gut möglich, dass der Kanton gegenüber den Gemeinden hart bleibt und die Verlockungen der Businessaviatik zu stark sind. Der Erfolg der Zivilaviatik-Gegner besteht nach dem gestrigen Abstimmungsausgang jedoch darin, dass plötzlich nichts mehr auszuschliessen ist. Liegt ein so klarer Volksentscheid vor, ändert sich die Ausgangslage eben doch – allen gegenteiligen Beteuerungen im Vorfeld zum Trotz. 

Und so hofft man in der Region auf einen «Dominoeffekt»: Dass der Kanton kippt und sich doch noch auf die Seite der Gemeinden stellt. Und dass aufgrund dieses Drucks schliesslich auch der Bund wackelt und seine Pläne eines Zivilflugplatzes Dübendorf über den Haufen wirft. 


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