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Eva Kamber, Chefin vom Dienst. (Archivbild: Urs Weisskopf)

Boom-Box-Badi-Hölle

Klartext von Eva Kamber, Chefin vom Dienst, zum Thema Musikboxen in Badeanstalten.

Eva Kamber, Chefin vom Dienst. (Archivbild: Urs Weisskopf)

Veröffentlicht am: 06.07.2018 – 11.45 Uhr

Badis sind für das Gros der Schweizer gestorben. So wirkt es zumindest, wenn man in den letzten Sommerwochen regelmässig eine Zeitung aufgeschlagen hat. Offenbar sind Badis die Hölle, die Mann und Frau nicht ohne Ohrenschaden völlig entnervt wieder verlassen. «Überall diese Boom-Boxen», wird ­gejammert. Von hinten Metal, von vorne Hip-Hop, und wenn man wirklich Pech hat, ­geniesst der Tüechli-Nachbar auf der rechten Seite auch noch Helene Fischers «Atemlos» in Endlos-Schlaufe. 

Äusserst schade, waren Badis doch noch in der vergangenen Saison beschauliche, meditative Entspannungsorte. Kinder, die Bücher lesend auf ihren Tüechli lagen und den Mund nur öffneten, um ein Glace zu geniessen. Eltern, die entspannt auf ihren Smartphones rumwischten und maximal Glubschgeräusche machten, wenn sie sich frisch mit Sonnencrème einschmieren mussten, und Jugendliche, die dank dem Joint – den sie aus Rücksicht natürlich ausserhalb der Badi-Anlage geraucht hatten – im tonlosen Nirwana schwebten. 

Blödsinn. In Badis war schon immer die Hölle los, und die wird auch durch ein paar neumodische Radiorekorder nicht heisser. In Badis sollen Spass und Fröhlichkeit erlaubt sein, für die meditative Entspannung gibt es andere Einrichtungen. Und wenn wirklich jemand mal über die Stränge schlägt – «Atemlos» zum siebten Mal in Folge – und auch ein persön­liches Gespräch nicht hilft: Die meisten dieser Boxen sollen wasserdicht sein – behaupten die Hersteller. 

Weils so schön ist. Viel Spass.

(Video: Youtube)


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