In Dübendorf steht auf dem Gelände des Schulhauses Stägenbuck die «Strafanstalt für die Kinder». Unumstösslich ist die Institution auf Google Maps verzeichnet. Wann sie eröffnet wurde, ist unbekannt. Eine feierliche Eröffnung im Beisein von Kindern in gestreifter Sträflingsuniform mit Eisenkugel am Fussgelenk gab es nie.
Wichtig ist nur, dass sie da ist und den kleinen Scheissern klar macht, dass es nun auch eine altersübergreifende Gleichberechtigung in der Strafverfolgung gibt. Ein Augenschein vor Ort zeigt aber, dass die Stadt noch gewisse Hemmungen hat in Bezug auf die Beschneidung der UN-Kinderrechte. So sehen die Behörden von Sicherheitsvorkehrungen wie Stacheldraht, hohen Gefängnismauern und Überwachungskameras vorerst ab.
Immerhin steht hier ein schlichtes Gebäude, das einem mit dessen brauntöniger Fassade und dem Flachdach bestimmt ein bisschen Lebenswillen raubt. Angeschrieben ist das Haus mit «Schulpsychologischer Dienst Dübendorf». Offenbar eine fiese Tarnung bis zum endgültigen Ausbau als Gefängnis.
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