nach oben

Anzeige

Foto: youtube / kevin.philipp

«Habe alles probiert, um mich zu retten»

Kevin Philipp aus Bubikon mag Publicity. Keine Überraschung, hat doch sein Instagram-Kanal mehr als 20'000 Follower. Doch auf das weltweite Interesse an ihm in den letzten Tagen hätte der Paraglider möglicherweise gern verzichtet – zumindest auf die Aktion, die dazu führte.

Foto: youtube / kevin.philipp

Veröffentlicht am: 03.08.2022 – 13.57 Uhr

Alles geht rasend schnell. Soeben hat Kevin Philipp zu einem Routinetrick mit dem Schirm angesetzt – Sekundenbruchteile später gerät die Situation völlig ausser Kontrolle.

Der Bubiker ist auf seinen Schirm gestürzt und hat sich anschliessend in den Leinen verfangen. Zwei seiner Rettungssysteme versagen. Die Situation scheint aussichtslos.

Nur wenige Sekunden und ein drittes Rettungssystem – das letzte – bleiben ihm, um doch noch einen ungebremsten Absturz zu verhindern. Dem 34-Jährigen läuft die Zeit davon.

Trick-Manöver geht schief

Dabei sollte es doch eigentlich ein entspannter Tag im spanischen Pyrenäenort  Orgayà werden. Die Bedingungen schienen optimal. Auch seine Mutter war angereist und wollte ihren Sohn bei seinen Flügen beobachten.

Doch dann ändert sich der Wind. Ist Philipp an guten Tagen bis zu acht Stunden in der Luft, dauert dieser Flug nur rund eine halbe Stunde. Das Trick-Manöver am Ende wird ihn dann zum Verhängnis.

 

Im Fallschirm verfangen

Für Aussenstehende mutet das Ganze lebensmüde an. Für den Bubiker hingegen ist es Routine. Seit zwölf Jahren fliegt er Gleitschirm – seit rund sieben Jahren das spezielle  Akrobatikparagliding. Dabei werden verschiedene Tricks in der Luft geflogen. Dieses mal sollte es der «Twisty Misty» sein.

Sollte, denn nach wenigen Sekunden verfing sich der Bubiker zunächst im Fallschirm, dann in den Leinen. Beim Blick auf das Video stockt dem Betrachter der Atem. Die Erde rast näher – der tödliche Aufschlag scheint nur eine Frage der Zeit.

« Ich blieb überraschenderweise gelassen und habe alles probiert, um mich zu retten», schreibt Philipp zueriost.ch in einer Mail. Seine letzte Option sei ein sogenannter  Rettungsfallschirm-Container gewesen. Diesen habe er mit beiden Händen aufgerissen. Und oh Wunder, der Schirm öffnete sich.

Der Bubiker landete zwar unkontrolliert, blieb aber weitgehend unversehrt. Lediglich eine Schürfwunde am Arm habe er davongetragen.

Mutter braucht zwei Gläser Wein

Bliebe noch die Frage, wie seine Mutter den Zwischenfall erlebt hat. Für sie sei das Ganz «nicht so optimal» gewesen, umschreibt er den dramatischen Zwischenfall nonchalant. «An diesen Tag brauchte sie zwei Gläser spanischen Weins, um sich zu beruhigen», schreibt Philipp.

Und er selbst? Der 34-Jährige hat den Schock rasch verarbeitet und staunt nun über das weltweite Interesse an seinem Unfall. Spätestens am 19.08. wird er sich aber wieder waghalsig vom Himmel stürzen. Dann sind nämlich die Schweizer Akrobatikmeisterschaften im Paragleiten in Villeneuve.


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige