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Neun Bewohner starben an Corona – war die fehlende Maske schuld?

Der Geschäftsführer des Altersheims in Giswil OW, in dem neun Bewohner an Covid-19 gestorben sind, hat einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Maskentragen und den Todesfällen ausgeschlossen. Man habe bereits vor dem Corona-Ausbruch mit Masken gearbeitet.

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Veröffentlicht am: 27.10.2021 – 17.02 Uhr

Im Obwaldner Altersheim «Dr Heimä» starben innert zwei Wochen neun Menschen an Covid-19. Laut der Zeitung «Blick» verstiess die Institution gegen die geltende Maskenpflicht. Nun äusserte sich das Heim am Mittwochnachmittag, dem 27. Oktober 2021, selbst zu den Vorwürfen. 

Das Heim sei während eineinhalb Jahren vom Coronavirus verschont geblieben, sagte der Geschäftsführer Daniel Kiefer vor den Medien. Man sei davon ausgegangen, dass das kantonale Gesundheitsamt bezüglich der Maskenpflicht bei der Pflege einen Spielraum eingeräumt habe.

Diesen Spielraum habe man bei der Anwendung der Masken «in der warmen Jahreszeit» genutzt, das sei auch mit dem Stiftungsrat des Heims abgesprochen gewesen. Es sei sehr schwierig, mit alten, betagten Menschen mit Masken zu arbeiten.

Zum genannten Handlungsspielraum machte man beim Obwaldner Gesundheitsamt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA keine Angaben. Departementssekretär Reto Odermatt verwies aber auf die geltende Covid-19-Verordnung, wonach in Heimen für Mitarbeitende eine Maskenpflicht besteht.

Die Obwaldner Finanzdirektorin Maya Büchi-Kaiser (FDP) sagte gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF, der Kanton habe keine Hinweise gehabt, dass die Rahmenbedingungen nicht eingehalten worden seien. Die Heime hätten ferner eine Eigenverantwortung zu tragen. Schuldzuweisungen wären aber definitiv falsch.

In den letzten zwei Wochen waren im Heim mit den rund 75 Mitarbeitenden und den gut 50 Pflegeplätzen, Mietwohnungen sowie einem begleiteten Wohnen neun Personen an Covid-19 verstorben. Gemäss Angaben des Obwaldner Gesundheitsamts waren drei von ihnen geimpft. Aktuell seien noch sieben Bewohner in Isolation, sagte Altersheimgeschäftsführer Kiefer.

Ermittlung eingeleitet

Das Heim war nach dem Ausbruch für Besucherinnen und Besucher geschlossen worden. Medien berichteten in den vergangenen Tagen über fehlende Masken beim Heimpersonal. Gestützt darauf wurde ein polizeiliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Justiz wurde von Amtes wegen aktiv, da es sich um Offizialdelikte handle.

Kiefer sagte, die Zusammenarbeit mit dem Obwaldner Gesundheitsamt sei immer gut gewesen. Nach den turbulenten Tagen sei nun ein runder Tisch aller Obwaldner Heime mit dem Amt und dem Kantonsarzt geplant, um die Lage zu klären.


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