Rund 110 Jugendliche und Kinder aus der Region Winterthur stehen zurzeit auf der Bühne in der Aula der Kantonsschule Rychenberg. Unter der Regie von Björn Reifler realisierten sie das Musical «Kauf, mann!». Noch bis am Sonntag, 4. März, laufen die Vorstellungen, vergangenen Samstag feierte das Musical Premiere. Die Plätze waren bis auf den letzten Sitz ausverkauft.
Nach Oliver Twist und Arielle ist das diesjährige Musical bereits das dritte, welches der 39-jährige Winterthurer in Zusammenarbeit mit dem Konservatorium Winterthur umsetzt. «Mich fasziniert die Kombination von Schauspiel, Gesang und Tanz. Darum möchte ich auch, dass jeder Darsteller alle drei Aspekte ausführt», erzählt der Regisseur.
Die Suche nach einer geeigneten Geschichte stellte sich dabei als herausfordernd dar. «Es gibt viele Aspekte zu beachten bei der Auswahl des Stücks», so Björn Reifler. So dürfen die Rollen nicht zu erwachsen sein. Die Darstellenden sollten sich mit den Themen identifizieren können. Kurzerhand entschied sich der 39-jährige Winterthurer dazu, selbst ein Drehbuch zu schreiben. Basierend auf Shakespeares «Der Kaufmann von Venedig» entstand ein modernes Musical.
Musical «Kauf, mann!» am Mittwoch, 28. Februar, Freitag, 2. März, Samstag, 3. März, jeweils um 19.30 Uhr und Sonntag, 4. März, um 15 Uhr in der Aula der Kantonsschule Rychenberg. Tickets und weitere Infos unter: www.kauf-mann.ch
Aktuelle Themen
Die Geschichte erzählt über Liebe, Freundschaft und Konsumschulden. «Diese drei Hauptthemen betreffen die heutige Jugend», sagt der Regisseur des Musicals. «Sowohl der Konsum als auch die Liebe werden im Stück zu einem Spiel, wo es Verlierer und Gewinner gibt.» Es herrsche eine Offenheit gerade in der Liebe, welche auch schön sei. Trotzdem bleibe es eine grosse Herausforderung, damit umgehen zu können. Die jungen Schauspieler gehen dabei mit viel Selbstironie an die Themen heran.
So singen die jungen Männer in einer Szene in einer Männergarderobe humorvoll über das Testosteron, welches ihre Köpfe verdreht. «Es macht Spass zu sehen, wie die Darstellenden mit einem Augenzwinkern in ihre Rollen schlüpfen.»
Selbstinitiative der Jugendlichen
Mit dem Schreiben und der Konzeptionierung des Projekts wurde bereits vor mehr als einem Jahr begonnen. Die Bühnenproben laufen aber erst seit Januar. «Wir hatten ein relativ kleines Zeitfenster.» Mit intensiven Probewochen während den Schulferien und an Wochenenden nutzte man die vorhandene Zeit aus.
Björn Reifler stellt fest: «Die grösste Schwierigkeit war, dass immer wieder jemand ausgefallen ist. Das muss man bei einer solch grossen Gruppe einfach in Kauf nehmen.» Aber dies sei völlig irrelevant, vergleiche man es mit der Begeisterung, mit welcher die Jugendlichen und Kinder auf der Bühne stehen. «Ihre Selbstinitiative befruchtet meine Arbeit sehr. Zu sehen, wie viel Energie sie in das Projekt stecken, ist wunderschön.»
Für Björn Reifler, der auch Theaterpädagoge ist, sei wichtig, dass jeder seinen Platz im Gesamtgefüge finde. Die Kinder sollen merken, dass jede Rolle wichtig sei. «Wenn ein Zahnrad fehlt, funktioniert das Stück nicht.» Das Endresultat sei weit mehr als nur ein Schulmusical geworden. Der Winterthurer freut sich: «Die Professionalität ist sehr gross, es werden hohe Anforderungen gestellt.»
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