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Mit «Gefangene der Zukunft» übt Steve Schild auch Kritik am Verhalten heutiger Gesellschaften. (Bild: Michael Hotz)

«Marsianer» veröffentlicht Roman

Steve Schild ist bekannt als letzter Schweizer Kandidat für die permanente Besiedlung des Mars. Nun hat der Elgger einen Roman mit düsterer Zukunftsvision verfasst. Auf den Markt kommt «Gefangene der Zukunft» Ende Juni.

Mit «Gefangene der Zukunft» übt Steve Schild auch Kritik am Verhalten heutiger Gesellschaften. (Bild: Michael Hotz)

Veröffentlicht am: 22.03.2017 – 09.40 Uhr

«Wir schreiben das Jahr 2150. Europa, wie wir es kennen, gibt es nicht mehr. Eine grausame, machthungrige Organisation hat die Kontrolle auf der Erde übernommen.» So wird der Roman «Gefangene der Zukunft», der Ende Juni auf den Markt kommen soll, auf dem Buchrücken angepriesen. Im Buch wird auf rund 240 Seiten die Geschichte von Joe und Viviane erzählt, die durch einen Zeittunnel ins Jahr 2150 geschleudert werden und dort eine düstere, dystopische Zukunft antreffen.

Verfasst hat das Science-Fiction-Werk Steve Schild. Über den heute 32-jährigen Elgger wird seit 2012 immer wieder in den Medien berichtet. Er ist der letzte Schweizer Kandidat im sogenannten Mars-One-Projekt, welches das Ziel hat, ab 2031 den roten Planeten permanent zu besiedeln.

Neben den Vorbereitungen zum letzten Auswahlverfahren – der genaue Zeitpunkt dafür ist noch unbekannt – und seinem Beruf als Verkaufsingenieur hat der Schweizer «Marsianer» nun seinen ersten Roman verfasst.

Schreiben als Verarbeitunsproze

Mit dem Schreiben begonnen hat Steve Schild bereits vor mehr als 15 Jahren. Als Jugendlicher befasste er sich intensiv mit Science-Fiction und verschiedenen Zukunftsvisionen. «Ich habe damals viele Wochenenden in Bibliotheken verbracht, um Buch nach Buch zu verschlingen», erinnert sich der Elgger.

Die gewonnenen Eindrücke habe er dann irgendwie verarbeiten müssen. Er tat dies, indem er seine Gedanken aufschrieb.

Erste Fassung war zu technisch, zu komplex

«Schnell erkannte ich, dass sich in meinen Notizen eine Geschichte verbirgt, die sich zu erzählen lohnt», berichtet Steve Schild. Nach einigen Jahren hatte er ein rund 200-seitiges Buch zusammen. Doch die Suche nach einem Verlag war schwierig – zu technisch, zu spezifisch und komplex sei sein Werk gewesen, gibt Steve Schild freimütig zu. Die damalige Fassung publizierte er dann bei einem Eigenverlag, der kurz darauf Konkurs ging.

Nach längerer Pause startete Steve Schild einen zweiten, erfolgversprechenderen Anlauf. Zusammen mit der Autorin Kathrin Schmitt, die unter dem Pseudonym Amana Blanche zwei Bücher veröffentlicht hat, überarbeitete der Elgger seinen Roman, um ihn verständlicher und massentauglicher zu machen. Der Prozess dazu ist nun abgeschlossen: «Gefangene der Zukunft» erscheint bald.

Vorangetrieben wird die Handlung des Erstlingsromans von der Frage: Was wäre, wenn die Menschheit aus ihren Fehlern nicht lernen würde? So versteht Steve Schild sein Werk auch als Kritik an heutigen Gesellschaften – obwohl die Geschichte im Buch in der Zukunft spielt.

Kritik am Protektionismus vieler Länder

«Meiner Meinung nach begeht die Menschheit auf politischer Ebene zu viele Fehler, die bereits in der Vergangenheit gemacht wurden. Anstatt sich weiter einander anzunähern, wenden sich einige Länder wieder dem Protektionismus zu», betont der 32-jährige Elgger.

Deshalb ist «Gefangene der Zukunft» von einem düsteren Grundton befallen, Angst ist ein täglicher Begleiter der beiden Hauptcharaktere. Zukunftsängste kennt Steve Schild trotzdem nicht. Seine Persönlichkeit beschreibt er so: «Ich bin ein sehr optimistischer Mensch mit einer visionären Einstellung. Furcht vor Neuem habe ich keine, die Neugierde überwiegt immer.» Der Roman sei also eher ein Gegenpol zu seinem Wesen.

Ob die pessimistische Geschichte bis zum Schluss so bedrückend bleibt oder den Leser doch noch mit einer positiven Botschaft entlässt, will Steve Schild nicht preisgeben. Nur so viel verrät er: «Der Roman hat kein klassisches Ende.» Man kann gespannt sein.


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