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Für Daniel Rasljics NLA-Männerteam des BC Winterthur setzte es biher nur Niederlagen ab. (Bild: Stefan Kleiser)

Blick nach oben am Tabellenende

Der Wetziker Daniel Rasljic ist der Baumeister des sportlichen Aufschwungs beim BC Winterthur von der 3. Liga bis in die NLA. Dort sucht das Männerteam aber noch seine Rolle. Der Trainer ist gefordert.

Für Daniel Rasljics NLA-Männerteam des BC Winterthur setzte es biher nur Niederlagen ab. (Bild: Stefan Kleiser)

Veröffentlicht am: 04.01.2017 – 19.24 Uhr

Die Hoffnung beim Wetziker Daniel Rasljic ist ungebrochen – trotz bisher zehn Niederlagen in ebenso vielen Spielen in der Nationalliga A. «Wir konnten noch gar nie in der erhofften Formation auflaufen. Zudem fehlte zuletzt gegen den Tabellendritten Genf ganz wenig. Ich rechne mir also schon Chancen aus», sagt der Trainer des BC Winterthur vor dem nächsten Match von morgen Freitag gegen die Lugano Tigers.

Das einzige Zürcher Basketballteam in der höchsten Spielklasse knüpfte damit bisher nahtlos an die Resultate der NLA-Premierensaison an, als 26 von 27 Partien verloren gingen. Dies obwohl Rasljic die Playoffs, und damit mindestens Platz 8 im Vorfeld der Meisterschaft als Ziel deklarierte – nicht zuletzt aufgrund einiger ausländischen Zuzügen.

Die erhoffte Playoffs-Teilnahme dürfte aber (vorerst) ein Traum bleiben. «Sie ist leider nicht mehr realistisch», stellt der bald 42-Jährige nüchtern fest. Da es Ende Saison aber auch keinen Absteiger gibt, müssen die Basketballer nicht um den Ligaverbleib bangen.

Die Frauen auf Kurs

Besser sieht es hingegen für das ebenso in der NLA spielende Winterthurer Frauenteam aus. Es hat sich nach einem ähnlich schwierigen ersten Jahr im Mittelfeld der Tabelle etabliert. Für Rasljic keine Überraschung: «Das Team ist schon länger zusammen. Und es hat mit der Amerikanerin Sarah Halejian eine Leaderin», betont er. Rasljic muss es wissen.

Der Oberländer betreut als Profitrainer auch die Frauen.
Und damit ist klar: Die Wege sind kurz beim BC Winterthur. Als Präsidentin fungiert nämlich Rasljics Frau Sandra Hofstetter und als Geschäftsführer die zweite treibende Kraft im Verein, Samuel Frey. Rasljic sagt deshalb auch offen: «Wenn Samuel oder ich einmal wegfallen, wird es schwierig.»

Mit 300 000 Franken Budget

Es ist eine wenig überraschende Aussage. Seit mittlerweile fast acht Jahren engagiert sich der beim BC KZO Wetzikon gross gewordene Rasljic für den Klub – und führte die Teams in dieser Zeitspanne von der 3. Liga bis in die NLA hinauf. Dort kämpfen die Winterthurer mit einem Budget von rund 300 000 Franken gegen die übermächtige Konkurrenz aus der Westschweiz und dem Tessin.

Es ist nicht der erste Versuch eines Zürcher Klubs im Spitzenbasketball Fuss zu fassen. Auf höchster Ebene versuchten sich in der Vergangenheit schon das damalige Olympia Basket Regensdorf, Wetzikon (siehe Box) und zuletzt in der Saison 2010/11 die GC Wildcats. Nebst Winterthur haben sich aber mit Swiss Central und Starwings Regio Basel zumindest mittlerweile zwei andere Deutschschweizer Teams seit einigen Jahren in der höchsten Spielklasse etabliert.

Vor nur 150 bis 200 Fans

Bei den gescheiterten Zürcher Vereinen erwies sich die fehlende Finanzkraft als Knackpunkt. «Zuerst sollte man das Geld haben, und dann das Team zusammenstellen. Das Vorgehen in den Klubs ist allerdings oft umgekehrt», sagt Rasljic. «Es werden also immer wieder die selben Fehler begangen.»

Auch für den BC Winterthur, der auf ein Wetziker Unternehmen als Hauptsponsor zählen kann, ist die Existenz in der NLA ein Drahtseilakt. Trainiert wird siebenmal in der Woche. Der Verein leistet sich bei den Männern vier ausländische Profis. Sie sind essentiell um überhaupt bestehen zu können. «Es gibt in der NLA keine zehn Schweizer Spieler in Schlüsselrollen», sagt Rasljic. Das Interesse in der Stadt hält sich aber trotz der bemerkenswerten sportlichen Entwicklung in Grenzen.

Das Team spielt vor 150 bis 200 Besuchern. «Langfristig müssten regelmässig 500 Zuschauer kommen», sagt er. Die geringe Beachtung stösst bei ihm auf wenig Verständnis. «Basketball ist weit mehr als ein Sport, sondern auch Lifestyle. Einen Michael Jordan kennt jeder Mensch und überall hängen Körbe. Trotzdem erhält er nicht den Stellenwert, den er verdient», hadert Rasljic.

Von einem möglichen Rückzug will er derzeit aber nichts wissen. «Wenn ich all die Ratschläge aufnehmen würde, müsste ich aufhören», sagt der zweifache Familienvater. Viel wichtiger ist dem 2 Meter grossen Hünen da die Unterstützung seiner Frau. «Solange sie findet, dass ich etwas gutes tue, stimmt es», sagt Rasljic.


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