Der Zürcher Turnverband plant auf dem Areal der Sportanlage Dürrbach in Wangen-Brüttisellen Grosses: Er will seine derzeit vier Leistungszentren in einem grossen Stützpunkt vereinen. Dafür plant er Trainingshallen für Kunstturner sowie diverse Nebenräume (wir berichteten).
Nun ist klar: Das Projekt wird um einiges grösser. Denn neben dem Turnverband wird sich auch der regionale Tennisverband am Projekt beteiligen. Dies bestätigt Willi Hodel vom ZTV auf Anfrage. «Das Projekt läuft neu unter dem Arbeitstitel Sportzentrum Zürich und beinhaltet auch je vier Innen- und Aussentennisplätze.» Auch die bestehende Dreifachhalle für ansässige Vereine soll in das Projekt integriert werden.
Die Kooperation mit dem Regionalverband Zürich Tennis soll gleichberechtigt sein. Konkret heisst das, dass die beiden Verbände im Verwaltungsrat der AG, die demnächst gegründet werden soll, mit jeweils zwei Verwaltungsräten vertreten sein werden. Auch das Aktienkapital wird hälftig aufgeteilt.
11 Millionen Franken mehr
Durch die Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Zürich Tennis wurde auch das Budget von 19,5 auf neu 30,8 Millionen Franken erhöht. Hodel vom ZTV geht davon aus, dass das Projekt durch die Beteiligung zweier Sportverbände auch mehr Sportfördergelder generieren kann als ursprünglich budgetiert. Den Rest der Aufwände möchte man durch Darlehen, Gönner- oder Spendenbeiträge sowie Fremdkapital decken.
Einen wesentlichen Anteil daran, dass das neue Sportzentrum entstehen kann, haben auch die Gemeinden Wangen-Brüttisellen und Dübendorf, welche das rund 100'000 Quadratmeter grosse Areal, das im Besitz der Armasuisse ist, zweckgebunden für den Sport zur Verfügung stellen. Auflage der Gemeinden ist, dass neben den beiden Sportverbänden auch diverse andere Sport- und Freizeitvereine die Infrastruktur nutzen können.
Sportlich ist der Zeitplan des Projekts: Baustart soll Anfang 2018 sein. Hodel sagt zwar, er sei zuversichtlich, dass dies möglich sei, betont aber auch: «Wenn Sie mich fragen, hören Sie immer die Aussage eines Optimisten.» Wahrscheinlicher ist darum wohl ein späterer Baubeginn. Die Bauzeit wird auf etwa ein Jahr veranschlagt.
KuSs plant neue Sportschule
Ebenfalls neu sind die Pläne, dass die Kunst- und Sportschule Uster (KuSs) vor Ort eine Filiale betreiben soll. Dies lässt Urs Wegmann, Gründer und Leiter der Sportschule, durchblicken. Die KuSs-Filiale in Wangen wird wohl etwa halb so gross werden wie diejenige in Uster.
Die beiden Kantonalverbände sehen sich als Pioniere. «Bei dieser Zusammenarbeit handelt es sich um eine in der Schweizer Sportlandschaft einzigartige, visionäre und äusserst sinnvolle Partnerschaft zwischen zwei Sportverbänden», schreiben sie auf der neuen Website des Projekts «Sportzentrum Zürich».
In erster Linie möchten die beiden kantonalen Verbände mit dem neuen Leistungszentrum ihre Nachwuchsförderung neu gestalten. Der Turnverband wünscht sich schon lange einen zentralen Ort für Kunstturnen, Trampolin und Rhythmische Gymnastik. Die bisherigen Leistungszentren in Uster, Bubikon, Rüti und Rümlang sollen aufgegeben werden. Während er in Uster, Bubikon und Rüti nur Mieter ist und dieses Verhältnis auflösen kann, muss er für das eigene Center in Rümlang eine andere Lösung finden.
Auch für Breitensportler gedacht
Auch der Regionalverband Zürich Tennis möchte mit den Neubauten die Möglichkeiten für seinen Nachwuchs verbessern. Das zentrale Leistungszentrum für die besten Zürcher Tennisspielerinnen und -spieler soll das bisherige Modell der dezentralen, rein monetären kantonalen Kaderjuniorenförderung ergänzen, heisst es auf der Website. Jedoch soll das neue Zentrum auch für den Breitensport genutzt werden, wird auf Anfrage präzisiert.
Profitieren von «der einmaligen Infrastruktur» sollen auf jeden Fall auch die örtlichen Vereine, verspricht Hodel vom ZTV. «Mit den entstehenden Vierfach- und Dreifachturnhallen entsteht ein Angebot, das der gesamten Öffentlichkeit für Vereinstrainings, Veranstaltungen und Meetings offensteht.»
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