nach oben

Anzeige

Feuerwehrkommandant Andreas Fritschi hatte in den letzten Jahren immer wieder mit dem Chimlibach zu tun. (Bild: Fabio Meier)

Was ist nur mit dem Volketswiler Chimlibach los?

Braune Flüssigkeit, weisse Verfärbungen, tote Fische: Der Chimlibach gab in den letzten Jahren immer wieder Anlass für Feuerwehreinsätze, Expertisen oder gar Strafverfahren. Die Gründe für die Verschmutzungen sind vielfältig.

Feuerwehrkommandant Andreas Fritschi hatte in den letzten Jahren immer wieder mit dem Chimlibach zu tun. (Bild: Fabio Meier)

Veröffentlicht am: 17.08.2017 – 10.31 Uhr

Es war eine Nachricht, die nicht nur Fischer und Naturfreunde in der Region schockierte: Über 200 Fische, darunter Bachforellen und Seehechte, verendeten im März 2016 im Volketswiler Chimlibach. Grund war ein Pflanzenschutzmittel, das ins Wasser geraten war. Der der Öffentlichkeit unbekannte Verursacher wurde von der Staatsanwaltschaft See/Oberland wegen Zuwiderhandlung gegen das Gewässerschutzgesetz mit einer bedingten Geldstrafe bestraft (wir berichteten).

Ein tragischer Einzelfall? Jein. Zwar kam es seit besagtem Vorfall nicht mehr zu einem vergleichbaren Fischsterben. Wegen Verschmutzungen des Bachs ausrücken mussten die Feuerwehr, Experten des Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) sowie der kantonale Fischereiaufseher aber immer wieder. «Im Jahr sind wir jeweils bis zu vier Mal beim Chimlibach», sagt Andreas Fritschi, Kommandant der Feuerwehr Volketswil.

Feuerwehr leistet «Erste Hilfe»

Der jüngste Vorfall datiert vom vergangenen Montag. Zur Mittagszeit wurde wegen einer braunen Flüssigkeit im Bach die Feuerwehr Volketswil verständigt. Diese rückte aus, übergab in der Folge jedoch an die Schwerzenbacher Kollegen, da sich die Verschmutzung auf Schwerzenbacher Gemeindegebiet ereignete oder über eine Schwerzenbacher Entwässerungsleitung in den Bach gelangte. Auch wurde, wie in solchen Fällen üblich, ein Experte des Awel beigezogen. «Über den Grund für die Verschmutzung können wir nur mutmassen. Es ist aber möglich dass eine Baustelle in der Nähe die Ursache war», sagt Fritschi. Fische seien gemäss seinem Kenntnisstand nicht zu Schaden gekommen.

Fritschi und seine Kollegen mussten auch Ende Juni zum Chimlibach ausrücken. Damals habe das Wasser auf der Höhe Maiacher in Volketswil weisse Verfärbungen aufgewiesen, Fische seien auch da nicht betroffen gewesen. «Wir treffen in solchen Fällen jeweils die ersten Massnahmen, installieren Auffangeinrichtungen oder stauen den Bach, falls dies nötig ist. Wichtig ist, dass nichts in die Glatt fliesst», erklärt der Feuerwehrkommandant.

Die Industrie war's nicht

Der Chimlibach ist rund sechs Kilometer lang. Er entspringt östlich des Volketswiler Siedlungsgebiets, durchfliesst die Gemeinden Volketswil und Schwerzenbach und mündet in der Nähe von Fällanden in den Oberlauf der Glatt. «Das Einzugsgebiet des Chimlibachs in Volketswil ist sehr intensiv genutzt. Er fliesst mitten durch dichte Besiedlung sowie durch Industrie- und Landwirtschaftsgebiet», sagt Wolfgang Bollack, Mediensprecher der Baudirektion des Kantons Zürich, zu der auch das Awel gehört.

Die Industriebetriebe, die entlang des Bachs in grosser Zahl anzutreffen sind, spricht Andreas Fritschi indes weitgehend von Schuld frei: «Vor Jahren gab es im Umfeld einiger Unternehmen unterirdische Baumängel, die ein Problem für den Bach waren», sagt er. «Diese Mängel wurden aber behoben und die Industrie stand schon lange nicht mehr am Ursprung von Bachverschmutzungen.»

Gut sichtbare Verschmutzungen

Am häufigsten würden Kontaminierungen im Bereich Maiacher/Riedstrasse in Volketswil festgestellt. Dies aber vor allem deshalb, weil der Bach dort für Passanten gut sichtbar sei, so Fritschi.

Wolfgang Bollack sagt, dass «die Verschmutzungen der letzten Zeit nicht auf stets dieselben, sondern auf ganz unterschiedliche Ursachen» zurückzuführen seien. Er hofft allgemein auf eine höhere Sensibilität der Bevölkerung im Zusammenhang mit Gewässerverschmutzungen. «Oft sind sich die Leute schlicht nicht bewusst was sie anrichten, wenn sie etwas in einen Abwasserschacht giessen», so Bollack.


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige