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Der Überflieger: Der Ustermer Kevin Jud ist eine der Teamstützen bei Pfadi Winterthur – er strotzt derzeit vor Selbstvertrauen. (Foto: Heinz Diener)

Wenn es ausserordentlich gut läuft

Der Ustermer Kevin Jud ist einer von Pfadi Winterthurs Schlüsselspielern im Playoff-Halbfinal gegen die Kadetten Schaffhausen. Seine Form stimmt.

Der Überflieger: Der Ustermer Kevin Jud ist eine der Teamstützen bei Pfadi Winterthur – er strotzt derzeit vor Selbstvertrauen. (Foto: Heinz Diener)

Veröffentlicht am: 20.04.2018 – 20.41 Uhr

«Mit dem Selbstvertrauen wird alles plötzlich ganz einfach.» Das sagt einer, der in den letzten beiden Spielen aus 24 Würfen 21 Tore erzielt hat. Nicht in Testspielen, sondern im Playoff. Kevin Jud, der Regisseur, war Pfadis Mann beim 3:0-Sieg der Winterthurer in der Viertelfinalserie gegen St. Otmar St. Gallen.

«Es läuft ziemlich gut», blickt der Ustermer auf die letzten Einsätze zurück. Seit dem Cupfinal kurz vor Weihnachten, den Pfadi in der Wankdorfhalle gegen den BSV Bern gewann, «haben wir viele starke Spiele abgeliefert», bemerkt der 25-Jährige, der von 2006 bis 2013 die Grundlagen in Stäfa lernte und dann nach Winterthur wechselte. 

«Seit Dezember ist er in konstant guter Form», lobt Pfadi-Trainer Adrian Brüngger den Spielmacher, der inzwischen auch der Saison-Topskorer seiner Mannschaft ist. Als in der Finalrunde mehrere Teamkollegen verletzt ausfielen, waren Jud und der Däne Jonas Langerhuus die Stützen im Rückraum. «Es tut beiden gut, wenn sie viel spielen können. So finden sie ihren Rhythmus», erklärt Brüngger.

Zweikampf der Oberländer

Jud spricht vom «grossen Selbstverständnis», das er dank seiner Leistungen der vergangenen Wochen erhalten habe. «Es gab Spiele, in denen es mir wirklich ausserordentlich gut lief und in denen fast jeder meiner Entscheide richtig war.»

Beispielsweise die erste Hälfte des zweiten Halbfinalmatches in St. Gallen, als er mit acht Toren ohne Fehlwurf im Alleingang für die 12:8-Führung gesorgt hatte. «Ich bin froh darüber. Es gab auch schon andere Phasen.» Solche, in denen er den Zugriff zum Spiel nicht richtig fand, und er die Nummer 1 als Mittelmann an den Volketswiler Filip Maros abtreten musste.

Noch kein 14. Aufgebot für die Nati

Ein 14. Aufgebot fürs Nationalteam haben ihm die jüngsten Auftritte allerdings nicht eingebracht. «Ich wäre sicher bereit. Es ist etwas vom Grössten, für die Nationalmannschaft zu spielen», meint Jud. «Das würde ich unglaublich gerne machen.»

Jud sei Nationaltrainer Michael Suter in den vergangenen Wochen sowie bereits im letztjährigen Playoff «positiv aufgefallen. Ich beobachte alle Spieler. Kevin prägt die Liga mit.» Er habe ihn «schon immer geschätzt», erklärt Suter, der Jud vier Jahre lang in Schweizer Nachwuchsauswahlen betreut hatte. Über ein allfälliges Comeback des Ustermers im Nationalteam will sich Suter aber nicht festlegen. Er verweist auf «die grosse Konkurrenz auf dieser Position».

Im Mittelpunkt steht dieser Tage ohnehin Anderes: die Fortsetzung im Playoff. An die Kadetten hat man in Winterthur keine schönen Erinnerungen. Seit 2011 gingen alle vier Playoffserien gegen sie verloren. Kevin Jud spricht von einer «ernüchternden Bilanz».

Mag sein, dass diesmal die Wende gelingt. «Wir haben ein gutes Gefühl,  sind extrem fokussiert und haben eine gute Mischung im Team», erklärt Pfadis Spielmacher, dessen Vertrag bis 2020 läuft. «Vielleicht steckt noch in den Köpfen der Kadetten, dass sie in dieser Saison zweimal gegen ein Rumpfteam von uns verloren haben.» Pfadis Saisonausbeute gegen den Titelverteidiger steht bei 3:0. Gewonnen ist damit noch nichts, aber vielleicht macht es zusätzlich Mut.

Besuch aus Konstanz

Der erste Test in der Best-of-5-Serie folgt heute in der Winterthurer Eishalle. Im Publikum wird auch Tim Jud sitzen, der jüngere Bruder und Spielmacher des Zweitbundesligisten HSG Konstanz. Er bringt ein paar Teamkollegen mit. «In Deutschland sind sie wirklich verrückt nach Handball», sagt Kevin Jud. «Am Donnerstag und Sonntag spielen sie selbst und dazwischen gibts einen Ausflug in die Schweiz an ein Handballspiel...»

Mit dem Cup haben die Winterthurer bereits einen Titel gewonnen. «Damals im Final haben wir gezeigt, dass wir in einem wichtigen Spiel eine Topleistung bringen können», blickt Jud zurück. «Das hat uns die Sicherheit gegeben, die wir in der Finalrunde ausspielten. Der Cup kann uns im Playoff helfen: Nicht nervös werden, sich nicht aus der Bahn werfen lassen und unser Spiel durchziehen.»

Und falls es Kevin Jud und seinen Gefährten erneut «ausserordentlich gut läuft», dann könnte im Playoff selbst gegen den Serienmeister aus Schaffhausen einmal etwas gelingen. (Urs Stanger)


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