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Aufwendig angerichtet, aber qualitativ nicht überzeugend: das Mittagessen im Ustermer «Porter House». (Seraina Boner)

«Porter House»: Der Neuling muss noch viel lernen

Mit grosser Kelle angerührt, hat das Essen im «The Porter House» noch Steigerungspotential.

Aufwendig angerichtet, aber qualitativ nicht überzeugend: das Mittagessen im Ustermer «Porter House». (Seraina Boner)

Veröffentlicht am: 24.05.2016 – 08.52 Uhr

Das Mittagessen im neuen «Porter House» in Uster war etwa so: Man trifft auf einen massigen, muskel­bepackten Mann; er schreitet breitbeinig heran und wirkt Angst einflössend. Wenn dann aber eine Schlägerei losbricht, stellt sich heraus, dass er nicht kämpfen kann.

Auch das von den «Pirates»-Betreibern kürzlich eröffnete Pub kommt im Auftritt mächtig daher: Die dunkelrote Fassade mit der mas­sigen Uhr macht Eindruck, die Inneneinrichtung wirkt durchgestylt. Auch das Essen wird selbstbewusst angekündigt und in grosser Aufmachung angerichtet. Von der Qualität her aber wird es den Erwartungen – und dem Preis – noch nicht gerecht.

Doch der Reihe nach: Es ist kurz vor 12 Uhr, als wir eintreffen. Wir sind die ersten Gäste. Der Kellner setzt uns in den Wintergarten, der unmittelbar neben dem Bahngleis 3 liegt. Es riecht nach heiss gewordenen Bahnschienen. Insgesamt gefällt der Platz; es ist hell, und man hat eine gute Aussicht auf das Treiben am Bahnhof.

Andere Beilage nicht möglich

Weniger unkompliziert verläuft dann die Essensbestellung. Es ist nicht möglich, à la carte zu bestellen. Es stehen drei ­Mittagsmenüs, bei denen Suppe oder Salat inbegriffen ist, und drei «Klassiker» zur Auswahl. Ich frage nach, ob das «Dry Aged vom Schwein mit flüssiger Kräuterbutter und Bratkartoffeln» mit Coleslaw statt Ratatouille zu kriegen ist. Leider geht das nicht. «Ich verstehe auch nicht genau wieso», sagt die Kellnerin nach Rücksprache mit der Küche.

Ich bestelle das Menü für Fr. 37.50 dann trotzdem. Die Kollegen entscheiden sich für Fish ’n’ Chips (Fr. 25.50), Spaghetti al pesto (19 Franken) und den Porter Burger. Dieser kostet in der Basisausgabe Fr. 23.50. Mein Kollege wählt als Beilagen Käse, Speck, Avocado und Cole­slaw und treibt den Preis somit auf 34 Franken hoch – trotz üppiger Garnitur ziemlich viel für einen Burger, finden wir.

Mittlerweile sind weitere Gäste eingetroffen. Der Wintergarten ist fast voll besetzt, und auch drinnen werden ein paar Tische belegt. Unsere Menüs werden rund 30 Minuten nach der Bestellung serviert.

Positiv fällt die Dekoration auf; die Spaghetti sind mit einer Art roten Kresse serviert, was hübsch aussieht. Die Fish ’n’ Chips kommen wie im Original im Zeitungspapier daher, und der Burger sieht mit dem ­schwarzen Sesam auf den Buns ebenfalls sehr appetitanregend an. Einzig der Teller mit dem Schweinskotelett wurde nicht speziell dekoriert. Er wird zudem statt mit den angegebenen Bratkartoffeln mit Pommes serviert, und die flüssige Kräuterbutter fehlt. Ratatouille gibt es dafür reichlich.

Zu lange grilliert

Der Kollege mit den Fish ’n’ Chips ist zufrieden, sein Fazit: «Der Teig ist gut, der Fisch okay.» Die Spaghetti seien etwas ­verkocht, das Burger-Fleisch schmecke stark nach Brät, die Sauce sei dafür lecker, so die weiteren Rückmeldungen.

Das Schweinefleisch ist für meinen Geschmack zu trocken und wurde wohl zu lange grilliert – es riecht verbrannt. Die Pommes sind gut. Das bestätigen auch die zwei Kollegen, deren Menüs ebenfalls mit Fritten daherkommen.

Die Dessertauswahl besteht aus Ben & Jerry-Glacen und verschiedenen Sorbets. Wir wählen drei verschiedene Sorten Ben & Jerry und kriegen das Eis we­nige Minuten später in grauen Keramiktöpfchen und mit drei Apfelscheiben dekoriert serviert. Auf die Frage der Kell­nerin, ob uns der Nachtisch schmeckt, können wir überzeugt mit einem Ja antworten.

Es ist bezeichnend für den Restaurantbesuch, dass uns das US-amerikanische Speiseeis am besten geschmeckt hat. Trotzdem finden wir, dass das «Porter House» eine zweite Chance verdient. Schliesslich hat es erst seit kurzer Zeit geöffnet.


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